Rheinland-Pfalz Meisterschaften 5000m in Trier

Am heutigen Samstag fand in Trier die offene Rheinland-Pfalz Meisterschaft der Männer, Frauen und U18 Junioren statt, im altehrwürdigen Moselstadion, in dem vor einigen Jahren Eintracht Trier vor bis zu 10.000 Zuschauern noch so manche Zweitliga-Schlacht ausfocht, hatten sich bereits am frühen Samstagmorgen etwa 500 Zuschauer (die meisten Familie, Freunde und Betreuer von Athleten 😉 ) eingefunden. Ich selbst hatte mich für den 5000m Lauf, der direkt als zweite Entscheidung um 10:40 Uhr anstand, entschieden. Bei langsam steigender Sonne, hatten sich im Kessel des Stadions schnell hohe Temperaturen entwickelt und auch der erhoffte Schatten auf der Gegengeraden verschwand etwa 15 min vor dem Start. Ich hatte mich von vorneherein auf ein schnelles Rennen eingestellt, schließlich fanden sich in der Meldeliste bekannte Namen wie Sören Kah (der schon mal unter 30 min auf 10km lief) und Mirco Zenzen (3:54 min auf 1500m),

die allerdings beide kurz vor dem Start abmeldeten. So verblieb unter den Favoriten noch Alexander Bock aus Trier (PB 5000m: 14:52 min) und einige ausländische Starter, von denen nur wenig aussagekräftige Vorleistungen bekannt waren. Mit 12 Startern war das Feld somit eher dünn besetzt, was sehr schade ist, da die Rheinland-Pfalz-Meisterschaft eigentlich eine Veranstaltung darstellt, auf der man sich auf hohem Niveau untereinander hätte messen können.

Mein Plan lautete, das Rennen direkt von Anfang an schnell zu gestalten, um möglichen Sprintentscheidungen mit Mittelstrecklern aus dem Weg zu gehen. Der Startschuss fiel mit einer Verzögerung von 5 min, da ein Läufer seine Startnummer vergessen hatte und der Starter nicht wusste, wie das Gewehr zu laden war, und ich nahm direkt das Heft des Handelns in die Hand. Mit einer 68 auf die ersten 400m versuchte ich mir eine vordere Position zu sichern und als ich mich umsah, wurde schnell klar, dass keiner der Verfolger willens war, das angeschlagene Tempo mitzugehen. Die ersten 1000m passierte ich in 2:54 min und in mir weckte sich sofort die Hoffnung, meine Bestzeit aus Karlsruhe noch einmal zu attackieren. Doch in der Sonne und ohne Gegner, die auch mal eine Ablösung hätte laufen können, musste ich davon schnell wieder Abstand nehmen und lief das Rennen in konstanten 73er Runde mit 15:04,46 min zu Ende. In der drei Mann starken Verfolgergruppe befand sich neben Alexander Bock auch mein Trainingspartner aus Mainz, Lukas Polz, der lange das Tempo der Gruppe bestimmte, dann aber auf den letzten 1000m einen Podestplatz nur haarscharf verpasste. Am Ende betrug mein Vorsprung auf den Zweitplatzierten Bock glatte 50 sec und ich konnte mir meinen ersten Rheinland-Pfalz-Meister Titel sichern.

Für die Umrahmung war durch einen sehr guten Stadionsprecher, der immer aktuell berichtete, und einen Imbissstand mit reichhaltigem Kuchenbuffet bestens gesorgt und die Stimmung der Zuschauer war trotz der vergleichsweise geringen Beteiligung in manchen Disziplinen (über die 110m Hürden bei den Männern gab es nur zwei, dafür aber hochklassige Starter, die sich bis zum Ziel nichts schenkten) immer auf hohem Niveau. Ebenso ging die Siegerehrung zügig über die Bühne und ging nicht zwischen den einzelnen Wettkämpfen unter. Insgesamt bleibt zu sagen, dass Trier ein optimales Pflaster für die Ausrichtung der Rheinland-Pfalz-Meisterschaften war und ich im nächsten Jahr gerne an anderer Stelle wieder am Start sein werde, dann hoffentlich auch mit einem etwas dichter besetzten Feld, um auch Topzeiten angreifen zu können.


One Comments

  • Zinsmeister Heiko

    10. Juni 2017

    Ein sehr schöner Bericht ??

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