Le Tour de France in Düsseldorf

Obwohl wir eine reine Laufabteilung sind, ist das Interesse am Radsport bei vielen von uns ziemlich groß – was wahrscheinlich nicht wenig durch Udos Vergangenheit als großer Tour-Held der Region bedingt ist. Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums seines berühmten „Quäl dich du Sau“-Spruchs, entschied sich die Tourleitung, den Start dieses Jahr endlich mal wieder nach Deutschland zu vergeben (zumindest muss das ein entscheidender Einflussfaktor gewesen sein 😉 ). So machten wir uns am vergangenen Wochenende mit einer 13-köpfigen Gruppe auf den Weg nach Ratingen, wo wir in der Pension von Dieters Schwester wunderbar untergebracht waren, um die ersten beiden Etappen live mitzuerleben. Schon freitags angereist bot sich für uns die Möglichkeit nachmittags ein wenig die Stadt zu erkunden und an der Königsallee schonmal bei einem kühlen Getränk einen Teil der Strecke und das ein oder andere teure Auto in Augenschein zu nehmen.

Zum Hauptevent am nächsten Tag brachen wir, trotz leider regnerischem Wetter, schon sehr früh auf und besichtigten zuerst den Start-Ziel-Bereich, der zu dieser Zeit noch zugänglich war. Hier lohnte sich vor allem der Blick ins Fahrerlager, wo die Mechaniker schon früh an den Zeitfahrmaschinen schrauben und wir auch den einen oder anderen Fahrer einmal aus nächster Nähe betrachten konnten. Gegen 13:00 Uhr platzierten wir uns schon an der Strecke etwa 500m vor dem Ziel, um noch die traditionelle Werbekarawane mitzuerleben, bei der man aus den zugegebenermaßen ziemlich schnell fahrenden Motivwagen mit Fanartikeln „bombardiert“ wurde. So hat doch der eine oder andere jetzt ein Andenken in Form einer Kappe zu Hause. Pünktlich um 15:15 Uhr startete dann das Rennen, bei dem die Fahrer auf dem Hochgeschwindigkeitskurs mit bis zu 60 km/h an uns vorbeisausten und man doch des Öfteren mal den Kopf einziehen musste ob der vorbeischießenden Kameramotorräder. Leider erfüllten sich die Hoffnungen eines deutschen Sieges durch Tony Martin nicht, das tat der Stimmung allerdings wenig Abbruch. Gerade die holländische Fangruppe, die uns gegenüber an der Zielgerade Stellung bezogen hatte, unterstützte die Fahrer aus BeNeLux lautstark – und das waren im Nachhinein betrachtet doch wirklich viele, denn was Kenia und Äthiopien für die Läufer sind, das scheint dieses Gebiet für die Radfahrer zu sein. Nach dem Rennen ging es noch einmal in die Altstadt, wo wir den Abend bei einer guten Steinofen-Pizza ausklingen ließen. Nachdem wir die Fahrer auch am nächsten Tag noch einmal im Feld durch Ratingen betrachten konnten, machten wir uns am Nachmittag wieder auf den Heimweg in die Pfalz.

Kurzum gesagt, liegt ein rundum gelungenes langes Wochenende hinter uns und es ist nur jedem Radsportbegeisterten zu empfehlen, sich dieses Event auch einmal live anzuschauen, auch wenn sich die Möglichkeit vielleicht nicht allzu oft bietet.

Kleine Randnotiz: ganz ohne Laufen ging es dann doch nicht, ich erkundete schon am Samstag morgen um 6:45 Uhr mit einem lockeren 10er die Region um die Pension und auch Heiko drehte noch eine landschaftlich schöne Runde. Ganz aus unserer Haut kommen wir Läufer dann eben doch nicht 😉


Schreibe einen Kommentar