Zum Jahresabschluss 10 km um Kottweiler-Schwanden

Ein echter Silvesterlauf-Klassiker ist der mittlerweile in 45. Auflage ausgetragene Straßenlauf in Kottweiler-Schwanden. Wo noch im letzten Jahr eisige Temperaturen um -5 Grad herrschten, wurde man diesmal von einem böigen Gegenwind auf weiten Teilen der Strecke begleitet und das Quecksilber stieg auf 12 Grad. Die Runde führt von Zuschauern gesäumt durch die Orte Steinwenden, Ramstein und Miesenbach, wobei vorwiegend auf der zweiten Streckenhälfte die 85 Höhenmeter zu überwinden sind. Es heißt also am Ende nochmal richtig beißen. Was beißen heißt hatte Tim Könnel in den letzten Jahren immer wieder erfahren dürfen, denn er hatte sich an seinem ersten Sieg in Kottweiler wahrlich die Zähne ausgebissen. In den letzten drei Jahren sprang stets der zweite Platz heraus, wobei die Entscheidung immer im Bereich von 10 Sekunden fiel, quasi ein wahrer Kottweiler-Fluch 😉 Beim Blick auf die Voranmeldeliste, in der Fabian Lutz, ehemals LC Donnersberg, jetzt Telis Finanz Regensburg, zu finden war, konnte man auch dieses Jahr wieder von einer engen Nummer ausgehen, denn auch wenn er in 2017 noch kein richtig schnelles Ergebnis stehen hatte, spricht seine Bestzeit von 30:34 min für sich.

Vom Start weg setzte sich Tim mit Fabian und dem erst 17-jährigen Triathleten Chris Ziehmer (der am Ende in 32:36 min das Ziel erreichen sollte, eine wirklich bemerkenswerte Leistung) vom Feld ab und durfte zu seinem Unmut die vollen 10 km alleine im Wind laufen. Trotz mehrfacher Aufforderung zur Ablösung kam keine Initiative vom starken Fabian Lutz und so musste die Entscheidung auf den letzten Steigungen vor Kottweiler fallen. Mehrfache Angriffe zwischen Kilometer 5 und 8 konnte er noch abwehren, doch bei km 8,5, wo nochmals eine kurze Rampe auf die Läufer wartet, konnte sich Tim entscheidend absetzen und rettete 12 Sekunden Vorsprung ins Ziel.

Den 3. Platz in der Frauen-Gesamtwertung sowie den Altersklassen-Sieg in der W30 konnte sich Jessica Kammerer sichern. Sie hatte gemeinsame Sache mit der starken W40-Läuferin Heike Kohler gemacht und konnte nach ihrer Teilnahme am Heiligabend-Marathon, die 40 min Grenze noch knapp unterbieten. Wenige Sekunden vor ihr lag Martin Bracke in 39:30 min. Er hat sich für das nächste Jahr viel vorgenommen, nähere Infos dazu findet ihr in den nächsten Wochen in einer eigenen Rubrik hier im Blog.

Einen besonderen Pacemaker beim Silvesterlauf hatte Peggy Herrmann, denn kein geringerer als der 7-malige Sieger (und natürlich ihr Partner) Andre Bour hatte sich vor sie gespannt, da er noch an einer leichten Oberschenkel-Verletzung laboriert. Mit optimaler Begleitung konnten Peggy und kurz dahinter auch Lutz Hirselandt die 45 min-Marke unterbieten. Ein wirklich gelungener Abschluss am Ende einer langen Saison. Weitere „Schallmauer-Brecher“ waren Bernd Kupperroth in 49:58 min und Erika Nagel, die die lange anvisierte 60 min Marke mit 58:30 min phänomenal unterbot, ebenso wie Jennifer Becker, eine neue Läuferin beim TuS in der W30. Weitere Ergebnisse sind unter dem Bericht angehängt. Insgesamt kann der TuS mit einer Beteiligung von 19 Läufern durchaus zufrieden sein, doch an der Leistungsstärke mangelt es momentan noch ein bisschen, denn weder in der Teamwertung der Frauen, noch der der Männer konnte ein Platz unter den ersten 3 erreicht werden. Vielleicht ist das ein Anreiz für den einen oder anderen im Bereich zwischen 35 und 40 Minuten mal wieder bei einem Wettkampf die Laufschuhe zu schnüren und sich ein gutes Beispiel an den neuen Teilnehmern für das Jahr 2018 zu nehmen. Leider bleibt auch festzuhalten, dass die Chipzeitnahme mehr schlecht als recht funktionierte, denn bei allen Läufern fanden sich in der Ergebnisliste 5 Sekunden mehr als wirklich benötigt wurden. Ebenso ist die 10er-Altersklassenwertung bei einem Lauf mit über 800 Teilnehmern mehr als dürftig und bei der Anzahl von großen Sponsoren wie der Sparda Bank, sollte möglicherweise etwas mehr an Preisen drin sein, als nur eine Medaille und ein kleines Handtuch. Dennoch ist der Lauf in Kottweiler wirklich immer ein toller Abschluss des Laufjahres und atmosphärisch ein absolutes Highlight. So viele Zuschauer wie in diesem Jahr die Strecke säumten, habe ich schon lange nicht mehr auf einem Lauf gesehen und so heißt es wohl auch im nächstes Jahr wieder: auf gehts zur „46. Auflage des Straßenlaufklassikers“, wie es auf der Website des Veranstalters tituliert wird.

Offizielle Ergebnisliste auf den Seiten des SV Kottweiler-Schwanden