Am Samstag fanden in Eisenberg die Rheinland-Pfalz-Meisterschaften in der Leichtathletik statt, als Titelverteidiger und nach dem Rennen in Karlsruhe war für mich schnell klar, dass ich auch dieses Jahr wieder über die 5000m antreten würde und so stand schon vor einem Monat die Meldung für dieses Event. Nach Veröffentlichung der Meldeliste war klar, dass es auf ein Duell zwischen Selama Tesfamariam Estopia vom TV Alzey und mir um den Titel hinauslaufen würde. Der Eritreer, der seit zwei Jahren meiner Trainingsgruppe angehört, erfreut sich im Moment hervorragender Form und so konnte er mich vor zwei Wochen beim Lauf in Ingelheim um einige Sekunden distanzieren. Ich hatte mich also schon auf ein schönes und enges Duell eingestellt und genau das sollte es auch werden.
In der Mittagssonne von Eisenberg bei schwülen 25 Grad war mit Topzeiten nicht zu rechnen, also entwickelte sich ein klassisches, von Taktik geprägtes Meisterschaftsrennen. Während das Grundtempo mit 3:10/km nicht allzu hoch gewählt war, versuchte ich mit immer wieder schnellen 100m langen Antritten, den Rhythmus aus dem Rennen zu nehmen, was bis 400m vor dem Ziel auch gut funktionierte. Nach 14:20 min bogen wir auf die Schlussrunde ein und Selama zog das Tempo rapide an, schnell waren wir bei einem Schnitt von 2:40/km doch Selama forcierte immer weiter. Ausgangs der letzten Kurve betrug mein Rückstand etwa 5 Meter und so entschloss ich mich, nochmal alle Motivation zusammenzunehmen und das letzte aus mir herauszuholen. Sukzessive kam ich wieder näher heran und zog auf Bahn 2. Noch 10 Meter zu gehen, das wird richtig eng… ich werfe meinen Oberkörper nach vorne und kann mich grade so auf den Beinen halten. Keiner von uns beiden weiß wer gewonnen hat, wir sind gefühlt einfach gleichzeitig über die Linie gelaufen. Banges Warten beim Kampfrichter, doch dann bekomme ich die Nachricht, es hat knapp gereicht! Mit 15:21,89 min bin ich gerade einmal 0,12 Sekunden vor Selama im Ziel, was für ein Fotofinish. Faktisch waren wir einfach gleich gut, aber das Quentchen mehr Fortune hatte ich diesmal auf meiner Seite. Vor allem die 61er Schlussrunde war für mich ein richtiges Highlight bei diesem Rennen und so zeigt das, was doch gehen kann, wenn man sich gegenseitig pusht.
Für mich steht nach dem Citylauf in Kaiserslautern nächste Woche dann erstmal eine Pause, denn Erholung muss auch mal sein!