Nachdem ich im letzten Jahr den Pfälzerwald Marathon in meiner Altersklasse gewonnen hatte, bekam ich für dieses Jahr eine Freistart und stand somit schon monatelang (ohne es selbst zu wissen ;-)) auf der Teilnehmerliste des diesjährigen Marathons.
Gereizt hätte mich dieser auch definitiv nochmal, aber da ich keine 14 Tage vorher operiert worden bin und meine Ärztin ziemlich schockiert reagierte, als ich ihr von dem bevorstehenden Marathon erzählte, meldete ich kurzfristig auf die halbe Distanz um. Meiner Familie versprach ich, dass ich „nur zum Spaß“ ganz locker mitlaufen werde und wenns nicht mehr geht direkt abbreche!
Als dann aber pünktlich um 11 Uhr bei allerschönstem Sonnenschein der Startschuss für knapp 300 Läufer innen und Läufer des HM fiel, war das „nur zum Spaß“ schnell wieder vergessen.
Die ersten Kilometer ging es vorbei an dem Messegelände und die Straße bergab Richtung Eiswoog. „Jetzt gilt’s“ und „etwas Zeit rausholen, bevor’s hügelig wird“ waren meine Gedanken. Nicht viel später ging es auch schon das erste Pfädchen steil bergauf, aber der Ehrgeiz hatte mich noch immer gepackt und ab etwa Kilometer 4 fuhr ein Radfahrer neben mir, der mich motivierte und anfeuerte. Genau verstanden hatte ich ihn nicht, denn ich hatte meinem MP3 Player dabei und war völlig fixiert darauf meinen Schnitt zu halten. An der Station vom Forsthaus Beckenhof konnte ich aber verstehen, dass er mich bei den Zuschauern als zweite Frau ankündigte, da schnellte meine Motivation natürlich nochmal enorm an! Die weiteren Kilometer waren hart, denn die Steigungen nahmen zu und den guten Schnitt von Beginn zu halten war (für mich) unmöglich.
Vor der letzten Steigung 500m vor dem Zieleinlauf (der Radfahrer immer noch neben mir) gab er mir Handzeichen, die dritte und vierte Frau waren mir dicht auf den Fersen. Also nochmal Endspurt!! Mit einer Zeit von 1 Std. 43. Minuten lief ich 20 Sekunden vor der dritten Siegerin in den Zeileinlauf und sicherte mir Platz 2. Der Abstand zur Siegerin (Verena Becker) war mit ca. anderthalb Minuten zwar etwas größer, aber für „nur zum Spaß“ war ich mehr als zufrieden!
Vom TuS Heltersberg waren außerdem Jessica Kammerer und Mark Weidler sehr erfolgreich am Start. Beide hatten einen großen Vorsprung auf ihre Konkurrenten und sicherten sich somit den ersten Platz in der Gesamtwertung.
Einfach ein tolles Event, im nächsten Jahr bin ich wieder dabei!
Marco Ottmann
12. September 2018Hi Nina,
schöner Beitrag.
Konnte den Lauf beim Lesen nochmal gedanklich mitverfolgen.
Liebe Grüße
Marco