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Oktober 23, 2018

Dresden Halbmarathon

Dresden HM 2018 – Tim gut gelaunt vor dem Start

Zwei Monate intensive Vorbereitung sind rum und heute ist der große Tag, ich bin in Dresden für meinen ersten Halbmarathon seit über einem Jahr. Seit 8 Wochen habe ich für dieses Event trainiert, vor allem lange Läufe mit Endbeschleunigung und Langintervalle. Für den Angriff auf die mittlerweile 3 Jahre alte Bestzeit aus Mainz, die bei 1:11:59 stand hatte ich mir den Dresden Halbmarathon ausgesucht, ein Lauf mit immerhin rund 7.000 Teilnehmern auf allen Strecken. Über den Anspruch der Strecke habe ich vorher keine genaue Info, aber getreu meiner Erfahrung, dass große Städtemarathons meistens auch schnell sind, lasse ich mich überraschen.

Dresden HM 2018 – Es geht los!

Um 10:30 fällt der Startschuss, eine Pace von 3:14-3:15/km habe ich mir für die ersten 10 km vorgenommen und dann eben mal schauen. Von der Pieschener Allee neben dem alten Stadion von Dynamo Dresden geht es Richtung Stadtzentrum und dann direkt mal über eine Brücke, hier ist km 1, dann hinunter in die Neustadt und dort, am Goldenen Reiter vorbei im Zickzack durch die Zuschauermassen. Die Stimmung an der Strecke ist echt gut und man lässt sich davon schon ein bisschen mitreißen. Den ersten ernsthaften Zeitcheck erlaube ich mir bei km 3: 9:32 min, das ist zwar etwas unter Plan, aber der letzte Kilometer hat gepasst, also entschließe ich mich die aktuelle Geschwindigkeit beizubehalten.

Tim direkt hinter dem späteren Zweitplatzierten, Samson Tesfazghi Hayalu und neben dem Gesamtdritten, Tom Thurley

Es geht links ab und auf das erste ca 1 Km lange Kopfsteinpflaster-Stück, hier läuft es sich deutlich schwerer und nach 5 km kommt nochmals ein knackiger Anstieg von etwa 350m. Meine Zwischenzeit steht bei 16:12 min. „Das ist ja noch ganz passabel“, denke ich mir und begebe mich auf die nun folgende schier endlose Gerade Richtung Uniklinik. Hier geht es 5 km nur in eine Richtung doch dieses Stück rollt wirklich gut, zuerst etwa 1 km leicht abschüssig, dann durch einen 600m langen Tunnel, in dem Trommler für ohrenbetäubenden Lärm sorgen und anschließend nochmals über eine Brücke an den großen Garten. Ich erreiche km 10, die Uhr zeigt 32:21 min. Das ist immer noch genau im Soll und so richtig schlecht fühle ich mich noch nicht. Doch leider sind alle Konkurrenten mittlerweile fast außer Sichtweite, trotz vieler schneller Zeiten ist das Feld doch ziemlich entzerrt. Ich verpflege mich mit einem Gel, das ich mitgeführt hatte und begebe mich auf die Schleife um den Großen Garten (der ist wirklich groß, denn nicht weniger als 5 km bringt man hier zu). Die Landschaft ist malerisch und man umrundet einen kleinen See bei km 15. Jetzt wird es richtig hart für mich, denn ich spüre wie meine Energien schwinden. Mittlerweile herrscht ein leichter Wind, der einen auf dem Hinweg herrlich nach vorne trieb, jetzt aber doch etwas bremsend einwirkt. Bei km 16 liegt eine Zeitmessmatte, hier habe ich 51:48 auf der Uhr, das ist immer noch einigermaßen im geplanten Bereich, mein Schritt ist nun aber schleppender und so beginnt der Kampf gegen die davonlaufende Zeit.

Zielstrebig auf dem Weg zur neuen PB

Ich rechne: wenn ich es einigermaßen durchstehe schaffe ich es vielleicht noch unter 1:09h… km 18 und 19 kommen mir gefühlt ewig vor, es geht durch Wohngebiete und hier stehen recht wenige Zuschauer, danach biegt man allerdings auf die Straße am Elbufer ein und ich mobilisiere die letzten Reserven. Km 20: die Uhr zeigt 1:05:08 min. Mir wird klar, dass das reichen kann, also gebe ich nochmal alles, um den letzten Anstieg möglichst die Geschwindigkeit zu halten. Oben wartet Jochen Heringhaus, den ich gut von den Läufen aus der Pfalz kenne, und macht die Zielmoderation, er begrüßt mich mit Handschlag und ich biege auf die Zielgerade ein. Getragen von Zuschauern in mehreren Reihen finishe ich in 1:08:48h und freue mich über eine neue Bestzeit, auch wenn ich erstmal ein wenig brauche, um wieder zu Kräften zu kommen. Am Ende ist es ein 4. Rang im Gesamteinlauf und ein 3. Platz in der AK, ich bin sichtlich zufrieden.

Resümee:

Der Halbmarathon in Dresden bietet alles, was einen großen Städtemarathon ausmacht, neben den Sehenswürdigkeiten bekommt man einen Einblick in die verschiedenen Stadtteile und auch, wenn die Strecke vielleicht nicht die allerschnellste ist, lassen sich hier auf jeden Fall gute Zeiten erzielen. Ein besonderes Highlight ist der Zieleinlauf in der Nähe der Semperoper und auch die Organisation und die Versorgung sind bestens. Zudem bietet Dresden ein breites Angebot an kulturellen Sehenswürdigkeiten, ebenso wie landschaftlicher Idylle, wenn man sich ein bisschen nach außerhalb wagt. Ich kann den Lauf nur jedem empfehlen, der mal wieder ein besonderes Event plant.

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