Berglaufkampf am Donnersberg

Ein Beitrag von Tim Könnel und Martin Bracke

Zum zweiten Mal ging es im Rahmen des diesjährigen Pfälzer Berglaufpokals auf den höchsten Berg der Pfalz hinauf. Der Rockie Mountain Lauf stellt den längsten Lauf der Serie dar, doch wer denkt, dass eine Durchschnittssteigung von nur knapp über 4% den Wettkampf zu einer der leichteren Übungen macht, der hat weit gefehlt. Schon von Beginn an sind steile Rampen zu überwinden, die das Rennen unrhythmisch machen und auch der Untergrund auf Waldwegen tut sein Übriges zu der sowieso schon herausfordernden Streckenlänge. Schon vor 4 Wochen war es zum Duell zwischen Jonas Lehmann und mir gekommen, wobei ich das etwas bessere Ende für mich behalten konnte.

Doch diesmal sollte das Rennen genau umgekehrt verlaufen. Jonas zeigte sich in immer stärker werdender Form und konnte mich ab km 5 zusehends distanzieren. Mit seinem Sturmlauf unterbot er seinen eigenen Streckenrekord von 49:27 min nochmals um 12 Sekunden und das trotz Gegenwind auf einem Großteil der Strecke. Mit 23 sec Rückstand kam ich für mich ebenfalls sehr zufrieden ins Ziel. In der Berglaufwertung reichten unsere Zeiten für beachtliche 307 bzw 305 Punkte, sodass der Ausgang in der Gesamtwertung auch bei den Rennen im Herbst, es geht im September an der Rietburg weiter, spannend bleiben wird. Den Dreifacherfolg für den TuS machte Mark Weidler in 53:03 min perfekt. Er möchte am nächsten Wochenende beim Straßenlauf in Sandhofen zum ersten Mal einen richtig flachen 10er in Angriff nehmen Es wird also interessant, zu welcher Endzeit es bei seiner guten Form reicht. Ein fantastisches Comeback lieferte André Bour. Der Seriensieger aus den vergangenen Jahren bei vielen namenhaften Läufen nahm zum ersten Mal seit langem wieder einen Berglauf unter die Schuhe und gewann direkt seine Altersklasse M40 auf dem 5. Gesamtrang, die Uhr blieb für ihn bei 55:21 min stehen. Als Trio war die Familie Bendel/Binder/Kuntz am Start. Jürgen tat es seiner Partnerin Jutta gleich, beide gewannen die AK55 in 1:02:36 und 1:13:31h. Seinen ersten Berglauf absolvierte Juttas Sohn Jakob für den TuS, er trainiert für einen Halbmarathon und kam in schnellen 1:05:31h ins Ziel. Genau 10 Sekunden länger benötigte Martin Bracke, der sich damit den 3. Platz in der Altersklasse M45 sicherte, was angesichts der großen Konkurrenz beim Pfälzer Berglaufpokal als starker Auftritt zu werten ist.

Und an dieser Stelle wechseln wir mal den Autor ? Meine Zeit war zwar die bisher langsamste von mir beim Rockie Mountain Lauf erreichte, doch angesichts meines aktuellen Trainingszustands und der nervigen Erkältungsphase über fast zwei Monate war ich tatsächlich zufrieden ? Nachdem ich relativ schnell einsehen durfte, dass die aus meiner aktuellen 10er Zeit abgeleitet Zielzeit heute nicht realistisch war, passte die Einteilung des Rennens für mich gut. Ab etwas km 4 habe ich kaum noch überholt und wurde wenig überholt – meist waren das eher Positionswechsel mit denselben Läufern. Beim Abbiegen in den Trail des letzten Anstiegs habe ich zwar mit Blick auf den Gipfel ein wenig gepustet, aber ich konnte auch diese Passage ohne Gehen hinter mich bringen und dann oben sogar relativ schnell wieder Tempo aufnehmen für den Weg ins Ziel. Und ein Gutes hat die für mich bisher schwächste Zeit hier am Donnersberg auf jeden Fall: Ich habe volle Motivation, beim nächsten Start die Ziellinie wieder schneller zu erreichen! Die ersten Schritte dazu folgen in unserem Lauftreff am Montag: Tim hat den Start in ein verstärktes Ausdauertraining angekündigt, das er sich für die kommenden Wochen für uns überlegt hat ?

Weitere Läufer des dieses Mal wieder erfreulich großen Teams des TuS waren Steffen Lahm in 1:10:54 (6. M35), Peggy Hermann als 2. der W45 in 1:15:03 und Christine Sauerland in 1:19:52 (3. W50). So haben wir zwei Teamergebnisse bei den Männern und eine Mannschaft bei den Frauen, was natürlich im Hinblick auf die Pokalwertung sehr schön ist.

Nachdem die Läufer im Ziel die verlorene Flüssigkeit wahlweise mit Wasser oder Tee aufgefüllt und sich mit den in Kleidersäcken zum Ziel transportierten Wechselsachen umgezogen hatten, ging es in Bussen wieder zurück zur Donnersberghalle, wo es nach dem Duschen ein reichhaltiges Kuchenbuffet mit sehr fairen Preisen, verschiedene Getränke und auch belegte Brötchen für diejenigen gab, die nach der Anstrengung eher etwas Herzhaftes bevorzugten. Die Siegerehrung begann pünktlich um 17:00, was angesichts der Startzeit 14 Uhr und der Länge des Laufs richtig schnell ist – keine Selbstverständlichkeit in der Laufszene! Die Ehrung begann mit der Auszeichnung der zwei Teilnehmer, die an allen 10 Auflagen der Veranstaltung teilgenommen haben: Sonja Deis (LC Bad Dürkheim) und Jonas Lehmann wurden für diese bemerkenswerte Konstanz ausgezeichnet. Anschließend wurden die 6 Gesamtsiegerinnen und Sieger auf die Bühne gerufen (s. Beitragsbild) und dann ging es weiter mit den Ehrungen der Altersklassen bei den Frauen und Männern. Auch hier möchte ich hervorheben, dass Stefan Hinze als Cheforganisator der Veranstaltung auch diesen Part voll im Griff hatte und durch das zügige Vorlesen der jeweils drei Erstplatzierten inkl. der erreichten Zeiten und den einen oder anderen launigen Kommentar – der ihm als Mitglied der Szene natürlich leicht fällt – für einen kurzweiligen Abschluss der Veranstaltung sorgte. Da können sich andere Veranstalter wirklich eine Scheibe abschneiden: Der Rockie Mountain Lauf ist von vorne bis hinten hervorragend organisiert! Das beginnt mit der Ausgabe der Startunterlagen, die bereits eine Quittung für das Startgeld und Sicherheitsnadeln sowie den Sack für den Kleidertransport mit fest und gut lesbar angebrachter Beschriftung beinhalten. Es geht weiter über die lückenlose Ausschilderung, die gute Ausschilderung und Versorgung an der Strecke und im Zielbereich. Und dass man direkt nach dem Zieleinlauf schon von einer Helferin mit dem richtigen Kleiderbeutel in der Hand begrüßt wird, finde ich bemerkenswert! Dazu kommt, dass mir der Lauf auch von der Strecke und seinem in der gesamten Serie speziellen Charakter besonders gut gefällt, so dass ich nach Möglichkeit im kommenden Jahr gerne wieder am Start bin (und meine Zeit von diesem Jahr ins Visier nehme ?).

Ergebnisliste des 10. Rockie Mountain Laufs


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