Mit Jonas Lehmann als strahlendem Sieger und einem erfolgreichen Halbmarathondebut für mich endete das Laufevent in Bamberg mit mehr als 12.000 Startern, die auf insgesamt 7 Läufe verteilt waren. Als Höhepunkt des Tages war der Halbmarathon mit 3.000 Startern bei angenehmen Lauftemperaturen um 10 Grad angesetzt.
Insgesamt 280 Hm gilt es bei dem Halbmarathon zu bewältigen, wobei hier insbesondere der Aufstieg zur Altenburg bis km 5 aufzuführen ist. Die mühsam gewonnen Höhenmeter werden dann auf einer steilen Abwärtspassage auf dem Weg zur Innenstadt wieder abgegeben, bevor der flache (und in meinen Augen schönste) Teil der Strecke entlang der Regnitz beginnt. Durch unzählige Gassen und Abzweigungen durch die Bamberger Altstadt – die größtenteils mit Kopfsteinpflaster belegt ist – gelangt man schließlich zum Bamberger Dom, bevor man auf die lange Zielgerade Richtung Maxplatz abbiegt.
Vor dem Startschuss stellte sich Jonas Lehmann nach eigener Aussage auf ein hartes und enges Rennen ein, doch durch eine starke Leistung durfte er sich heute als schnellster Läufer feiern lassen. Bereits früh im Rennverlauf konnte er sich von der Konkurrenz absetzen und kam mit einer Gesamtzeit von 01:11:58 und einem Vorsprung von mehr als 2,5 Minuten als ungefährdeter Sieger im Ziel an. Nach 2017 konnte sich Jonas so schon zum zweiten Mal als Gewinner des alle 2 Jahre stattfindenden Weltkulturerbelaufs in Bamberg einschreiben.
Für mich war es der erste Halbmarathon und ich hatte mir eine Zeit um die 1:45 vorgenommen. Den Zeitverlust der ersten fünf Kilometern mit Anstieg wollte ich durch die Abwärtspassage und einem Schnitt von 4:45 auf den ebenen Abschnitten ausgleichen. Rückblickend muss ich gestehen, dass ich den Lauf zu schnell angegangen bin und auch den Streckenverlauf etwas unterschätzt habe. Durch die fehlenden Zeitangaben im Startbereich hatte ich mich zu weit vorne platziert und mich durch die Masse mittreiben lassen. Unterhalb der Altenburg wurde die Steigung dann richtig knackig (~10%), was man dem Höhenprofil nicht so direkt entnehmen konnte. Dem hohen Krafteinsatz am Anfang musste ich dann mit zunehmender Kilometerzahl Tribut zollen und die Zeiten näherten sich immer weiter der 5-Min-Marke an. Auch der scheinbar nicht mehr endende Schlussanstieg um den Bamberger Dom hat dann noch die letzten verbliebenen Körner geraubt. So exakt hatte ich es nicht geplant, aber am Ende zeigte die Ergebnisliste haargenau 01:45:00 an, was bis auf die Zehntelsekunde meiner vorgenommenen Zeit entspricht. Auf jeden Fall bin ich für meinen ersten Halbmarathon auf einem nicht einfachen Streckenverlauf zufrieden.
Entlang der Strecke herrschte eine wirklich prima Stimmung: Auch in den letzten Winkel der Strecke hatten sich zahlreiche Zuschauer eingefunden, um die Läufer kräftig anzufeuern. Es gab immer wieder lautstarke Unterstützung, verschiedene Bands spielten entlang der Strecke (u.a. eine Sambagruppe im Bamberger Hain) und in den engen Gassen folgte La-Ola-Welle auf La-Ola-Welle für die Läufer. Mir fehlt der Vergleich zu anderen Großveranstaltungen, aber von der Startnummernausgabe am Vortag bis zur Zielverpflegung hat hier in meinen Augen alles einwandfrei funktioniert.