Mal was ganz anderes beim Laufladen-Cup…

…war der T10, der heute im Rahmen des Donnersbergtrail ausgetragen wurde. Veranstalter ist die Verbandsgemeinde Winnweiler in Kooperation mit den erfahrenen Ausrichtern des LC Donnersberg. Im Jahr 2017 wurde diese Veranstaltung erstmals ausgetragen, damals mit den Streckenlängen 39km und 14km und noch ohne Zeitmessung. Im vergangenen Jahr gab es bereits vier Strecken, die T10, T18, T30 und T45 mit bis zu 1830 Höhenmetern. 2019 waren wieder vier unterschiedliche und abwechslungsreiche Kurse im Angebot, und zwar T10 (440Hm), T23 (1000Hm), T35 (1570Hm) und T49 (2080Hm). Aus eigener Erfahrung kann ich nur über die kürzeste Strecke berichten, die erstmals Teil des Laufladen-Cups ist.

Start für die längste Distanz über 49km war um 9:00, um 9:30 wurden die Teilnehmer der Mitteldistanzen auf die 23km bzw. 35km geschickt und um 10:00 ging es für die Läufer des Laufladen-Cups los. Kurz vorher gab es noch ein Briefing von Karl-Heinz Klos, der alle über die Knackpunkte der Strecke und Passagen informierte, die nach den starken Regenfällen der letzten Tage in einem schwierigen Zustand waren. Karl-Heinz war dabei so in seinem Element, dass manch einer sich wohl fragte, ob das hier wohl tatsächlich der richtige Lauf sei ? Nach zwei Minuten fragten jemand „Bei welchem Kilometer sind wir denn jetzt?“ – „Kilometer 3“ kam prompt die Antwort. Einige Minuten und etliche Abzweigungen in Singletrails und gefährliche Passagen später waren wir bei Kilometer 7 ? Karl-Heinz schien die Strecke während des Briefings im Geiste abzulaufen, doch vermutlich konnte sich niemand alles merken. Ich habe zumindest einige Male die Frage „Müssen wir uns das alles merken oder ist es ausgeschildert?“ gehört ?

Die Hinweise – gerade zu den anspruchsvollen Passagen – waren natürlich sehr hilfreich und wichtig! Auch wenn man nicht mehr genau im Kopf hatte, an welcher Stelle was kommen würde, so hat man während des Laufs doch jeweils direkt gemerkt, wenn man an eine solche Stelle kam. Du solltest nur besser kleinen Kindern keine Gute-Nacht-Geschichten erzählen, Karl-Heinz ?

Nach einem kurzen Countdown ging es kurz nach 10:00 auf die Strecke.

Der Beginn war noch recht klassisch, denn die Strecke verlief über geteerte Feldwege und ging dabei leicht bergan. Wie wahrscheinlich einige andere war ich zu Beginn etwas schnell (obwohl ich darauf geachtet habe), doch das hat sich dann während des Wettkampfs schnell eingepegelt ? Bald ging es in den ersten Singletrail und von da an empfand ich den Lauf als so abwechslungsreich, wie ich das bisher zumindest hier in der Region nicht erlebt habe! Natürlich musste man wirklich immerzu aufpassen und den Untergrund im Blick haben. Es gab matschige Stellen und welche mit leichtem Geröll – und natürlich auch die gefährliche Passage, von der Karl-Heinz berichtet hatte. Als ich bergab auf einmal in das Schlammfeld lief, war zwar sofort klar. dass man hier langsam laufen muss – und die Helfer riefen das auch allen Läufern zu. Doch wie bremst man genau auf einem solchen Untergrund…? Es fühlte sich etwas an wie Surfen ? und ich habe im letzten Abschnitt sehr gerne die Halteseile genutzt, die die Veranstalter seitlich angebracht hatten. Die Strecke war hier – wie auch überall sonst – wirklich hervorragend und vorbildlich präpariert. Dafür ein großes Lob an die Ausrichter und alle Helferinnen und Helfer!

Eine für mich für Wettkämpfe hier in der Region ungewohnte Erfahrung war, dass es tatsächlich kaum Stellen gab, an denen man sich mal etwas erholen konnte. Beim Blick auf das Streckenprofil hätte ich das vielleicht noch gedacht, doch es ging entweder knackig und mit oft anspruchsvollem Untergrund bergauf oder auf eine Art und Weise bergab, dass man nicht einfach abschalten und es rollen lassen konnte. Das wäre an vielen Stellen fahrlässig gewesen! Dadurch war der Lauf natürlich sehr abwechslungsreich und ich habe überhaupt nicht auf die Zwischenzeiten meiner Uhr geachtet. So dachte ich an der Verpflegungstelle, dass jetzt doch ein Schluck Wasser eine gute Idee wäre und wusste dann kurz darauf, dass ich mir das 2km vor dem Ziel hätte sparen können. Ich hatte gedacht, dass der Lauf noch länger geht ?

Im letzten Streckenabschnitt trafen wir auf viel Läufer des T23, die aber gemäß der Idee des Trailrunning so fair Platz machten, dass das Überholen überhaupt kein Problem war. Nach dem letzten langen Anstieg kam ich in 59:46 im Ziel an und freute mich, noch knapp unter einer Stunde geblieben zu sein. Meine Uhr zeigte 10,7km (die ich dem Stryd-Sensor nach meinen bisherigen Erfahrungen auch glaube) und 450Hm, die gut zum Wert aus der Ausschreibung passten.

Wie bei Veranstaltungen dieser Art mit vielen unterschiedlichen Streckenlängen üblich wurden die ersten drei Läuferinnen und Läufer direkt im Ziel geehrt und es konnte sich jeder über eine Flasche alkoholfreien Weizens freuen. Den Rückweg nach Imsbach habe ich gemütlich zurück gelegt und dabei noch einige schöne Aussichten genossen, für die ich während des Laufs nicht immer die volle Konzentration hatte. Die Duschen waren noch heiß – ich hoffe, für die Finisher der anderen Distanzen im weiteren Verlauf war das auch so – und ich blicke auf eine sehr schöne neue Lauferfahrung zurück ? Ein großes Lob noch einmal an die Veranstalter! Ich werden den Donnersbergtrail gerne weiter empfehlen und kann mir gut vorstellen, im kommenden Jahr eine der längeren Strecken in Angriff zu nehmen (der Trainingszustand wird die Entscheidung wahrscheinlich begrenzen… ?).

Als erster erreichte heute André Bour den T10  in 48:57 vor Alexander Barnsteiner (LLG Landstuhl) in 49:55. Ramon Bernardon vom TuS kam als Dritter in 51:55 ins Ziel, als Siebter wurden für mich 1:00:04 gemessen und Natascha Hartl kam als Siegerin der Frauen kurz hinter mir in 1:00:21 auf dem Gipfel an. Zweite der Frauenwertung war Ribana Bauser (LLG Landstuhl) in 1:05:58 vor der Dritten Peggy Hermann vom TuS in 1:07:30. Als vierte Läuferin kam Janina Brückner vom TuS in 1:10:22 auf einem sehr guten 32. Platz in der Gesamtwertung ins Ziel.

Das Podest der Männer beim T10: Ramon Bernardon (TuS/3.), André Bour (TuS/1.) und Alexander Barnsteiner (LLG Landstuhl/2.)

An dieser Stelle eine ganze kleine Kritik bzw. ein Tipp für die nächste Durchführung: Wie ich weiter oben geschrieben hatte, bin ich laut meiner GPS-Uhr 59:46min unterwegs gewesen, was eine Differenz von 18s zur offiziell ermittelten Zeit bedeutet. Der Unterscheid spielt zwar keine Rolle und ich weiß auch, dass ich unter der psychologisch wichtigen Marke von einer Stunde geblieben bin ?? Trotzdem müssen solche Abweichungen nicht sein, finde ich (vielleicht bin ich da auch eine Ausnahme in meiner Wahrnehmung ?). Wenn man sich nicht sicher ist, dass die Synchronisation der Uhren geklappt hat, kann man das recht schnell herausbekommen: Man braucht ziemlich sicher nur die ersten 3-5 Finisher nach der von ihnen gestoppten Zeit zu fragen, um einen sehr genauen Abgleich hinzubekommen.

Beim T23 war Tom Heuer vom TuS am Start und belegte dort in sehr starken 1:51:30 den zweiten Platz! Diese 23km lange Strecke habe ich für das kommende Jahr auch ins Auge gefasst, denn mir hat die Veranstaltung wirklich sehr gut gefallen. Hier noch ein paar Eindrücke vom T23:

Alle Fotos inklusive des Beitragsbildes wurden von Gerhard Jendryschik aufgenommen und uns für diesen Beitrag zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank Gerhard!

Ergebnisse des T10 beim Donnersbergtrail 2019


One Comments

  • Roland Schreiber

    27. Mai 2019

    Vielen Dank für das Lob und den schönen Bericht.

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