Winterkirchellauf in Erfweiler

Zum 10-jährigen Jubiläum der Laufabteilung in Erfweiler fand in diesem Jahr der Winterkirchellauf statt, der einmal um Erfweiler herum hinauf zum Winterkirchel und wieder zurück zum Sportplatz führte. Über die 11,5 km lange Distanz galt es auch noch 300Hm zu überwinden. Vom Sportplatz ging es zunächst abwärts durch den Ort, ehe man auf einen langen Singletrail abbog, der sich bis zur Hälfte der Strecke zum Winterkirchel hoch schlängelte. Dort angekommen ging es bis ca. km 10 auf einem breiten Waldweg abfallend zurück nach Erfweiler, bevor man sich auf das letzte Stück mit Anstiegwieder zurück zum Sportplatz begab.

Vor dem Start wurden noch besondere Läufer aus der Regionvorgestellt, vor deren Leistungen man wirklich nur den Hut ziehen kann:

Herbert Cuntz, der im Jahre 1990 die 100 km-Strecke in einer Zeit von 6:41h geschafft hat.

Bernd Butterling und Karl-Heinz Kern, beide Jahrgang 1939, die trotz ihres Alters jenseits der 80 Jahre noch regelmäßig an Wettkämpfen teilnehmen.

Simone Brück, Weltmeisterin in der Altersklasse W35 über 800m in einer Zeit von 2.13.64 min.

Das Starterfeld beim Jubniläumslauf

Und zu guter Letzt wurde auch noch Kiflom Sium, ein eritreischer Flüchtling aus Dahn vorgestellt. Mit Bestzeiten von 28:30 auf 10 km und einer knappen Stunde über den HM-Distanz war die Favoritenrolle an diesem Tag klar verteilt.

Wie zu erwarten gewann Kiflom vom TV Bad Bergzabern den Lauf in einer Zeit von 41:16 und als zweiter folgte ihm sein Teamkollege Philipp Ulrich mit 46:16 ins Ziel. Den dritten Podestplatz sicherte sich Marko Martin vom Team Eiscafé Winter mit 46:37.

Bei den Frauen erreichte heute Jutta Bendel mit 59:56 als schnellste Frau die Ziellinie und sicherte sich damit den ersten Platz in der W55. Jutta war wohlgemerkt die einzige Frau, welche die Strecke heute unter einer Stunde absolvieren konnte. Eine klasse Leistung! Den zweiten Platz in der Gesamtwertung sicherte sich Nicole Cherie-Kerner (1:03:22h, ASV Schwanheim) und als dritte Frau kam kurz dahinter Daniela Höreth (1:03:41) vom Laufteam Pirmasens ins Ziel.

Die Tagessieger Jutta Bender und Kilfom Sium

Für den Tus Heltersberg war heute außerdem Jürgen Binder unterwegs, der mit einer spitzen Zeit von 53,09 den 2. Platz in der M55 erlief. Ebenso hatte Georg Frank (56:57, 4. M55) heute die Laufschuhe geschnürt, der aber nach eigener Aussage noch mit etwas Trainingsrückstand zu kämpfen hatte.

Meine Taktik war die ersten 5 km am Berg nicht zu schnell anzugehen, bergab wieder Zeit herauszulaufen, aber noch genügen Kraft für den Schlussanstieg übrig zu lassen, um am Ende auf einen Schnitt von unter 5 Min zu kommen. Im Großen und Ganzen ging diese Taktik bis zum letzten Gegenanstieg auf,aber dort merkte ich die harten Trainingseinheiten der Vorwocheund konnte absolut nichts mehr zulegen. Am Ende konnte ich mit 59:19 knapp unter einer Stunde als 32. im Teilnehmerfeld über die Ziellinie laufen und erreichte den 5. Platz in meiner Altersklasse.

Die größte Überraschung erwartete mich allerdings schon vor dem Start, als ich feststellen musste, dass meine Laufuhr noch zu Hause liegt… Das Laufen ohne Uhr war absolut ungewohnt, da diese eigentlich das erste ist, was ich beim Laufen normalerweise anziehe.

Die Geschwindigkeit musste also gezwungenermaßen durch Puls und Atmung festgelegt werden, was bergauf einfacher als bergab funktionierte. Nur fragte ich mich des Öfteren auf welchem km ich mich denn gerade befinde und in welcher Zeit ich unterwegs bin? Der ersten Kilometermarkierung folgte nach langem Anstieg die nächste Markierung bei km 6 (oder habe ich eine Markierung übersehen?). Zwischenzeitig musste ich auch mal einen Mitläufer nach der zurückgelegten Distanz fragen, der mir auch bereitwillig Auskunft gab. Bergab war die Tempoeinteilung schwieriger, da man hier ja prinzipiell immer etwas zulegen kann. Zurück in Erfweiler war es ebenso spannend zu sehen, bei welchem Kilometer man aus dem Wald heraus ankommt, da ich noch mit den letzten vorhandenen Kräften bis ins Ziel haushalten musste. Im Zielbereich war ich voller Erwartung auf die Endzeit,aber die große Zeitanzeige lief leider nicht mit . So musste ich zu Hause auf die Veröffentlichung der Zeiten warten, ob ich denn die Grenze von einer Stunde geschafft hatte. Also prinzipiell fand ich das Laufen ohne Uhr gar nicht so schlecht, da man eher auf sein Körpergefühl hört, aber dies ist wahrscheinlich ein Thema, über das sich Experten stundenlang auslassen können.

Dieser Lauf war absolut spitze und man kann sich hier nur ganz herzlich bei den Organisatoren und vielen Helfern bedanken! Angefangen beim Internetauftritt des Laufs (aktuell,übersichtlich, lesbare und Streckenkarte incl. Höhenprofil),reibungslose Voranmeldung und Startnummernübergabe, ein günstiges Startgeld (8€ incl. 3€ Verzehrgutschein), eine Taschenabgabe für den Lauf, eine schöne und anspruchsvolleStrecke mit wenig Asphaltmetern und langen Trails, einer gut gewählten Uhrzeit für die Sommermonate (10:00 Uhr), eine gut markierte Strecke mit zahlreichen Streckenposten, tolle Zielverpflegung, warme Duschen im Zielbereich, großzügige Preise (Helikopterrundflug), gratis Turnbeutel für die ersten Voranmeldungen,…

Man muss hier wirklich schon bedauern, dass dieser Lauf nur als einmaliges Ereignis geplant ist.

Die Ergebnisliste liegt hier ab: https://my5.raceresult.com/116951/results?lang=de#1_DA643B

Die Bilder der Homepage durften wir nach freundlicher Genehmigung in unseren Bericht einbinden: https://www.tus-erfweiler.de/winterkirchel-lauf-bilder/


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