Um 11:37 Uhr wurde am 7. November hinterm Turnerheim in Hinterweidenthal zum Halali des Wasgau-Laufcups 2021 geblasen. Gerade war beim Martinslauf Bernd Butterling nach fast 11 Kilometern mit circa 200 Höhenmetern als letzter Teilnehmer in 1:31:43 Stunden ins Ziel gelaufen. Der Mann ist 83 Jahre alt. Geehrt wurde er für seine fabelhafte Leistung nicht … – Corona lässt grüßen! Siegerehrungen in altbekannter Form finden bei Volksläufen zurzeit nicht statt. Warum man dann bei den gesamtschnellsten drei Damen und Herren Ausnahmen macht, verstehe wer will.
So läuft es gerade fast überall in unserer Region. Vor drei Wochen beim Bad Dürkheimer Berglauf, meinem ersten Wettkampf seit anderthalb Jahren, war es genauso. In Frankreich wäre das anders … – so hörte man von einigen Oldies am Rande des Martinslaufs.
Aber man ist ja froh, dass in der Pandemie überhaupt Volksläufe stattfinden, und so starteten an diesem nasskalten Sonntagvormittag beim Martinslauf immerhin 200 TeilnehmerInnen. Damit es eine runde Zahl gibt, zähle ich unseren lauftechnisch verhinderten Stimmungsmacher Lutz Hirseland einfach mal dazu. Er war bestens positioniert und ohne Lutz’sche Warnung hätte sich durchaus jemand noch kurz vor Erreichen des Ziels im Matsch ablegen können.
Schmierig war es nicht nur hier. Die Strecke hatte es in sich. Feuchte Wurzeln und Steine, rauf und runter, Pfützen und Schlamm. Wind, Regen, Nebel und Kälte hatte die Pfälzerwaldbäume in den letzten Tagen und Nächten ziemlich nackig gemacht und so waren die 100% Waldwege überwiegend mit nassem Laub bedeckt.
Gestartet wurde der Martinslauf mit etwas Verspätung, aus fünf nach Leistungsstärke zusammengestellten Startblöcken, im Minutentakt. Wegen der Freifläche, welche für die Startblöcke benötigt wurde, war der in den Vorjahren sich oben im Wald befindliche Start-Zielbereich heuer eine Etage tiefer direkt hinter das Turnerheim verlegt worden. Dadurch war die Strecke länger als die sonst üblichen 10 Kilometer und es wurde darüber hinaus auch in umgekehrter Richtung gelaufen. Ich habe keine Ahnung, aber für letzteres wird es schon auch einen Grund gehabt haben.
Eigentlich war die Startzeit für den Hauptlauf um 10 Uhr angesetzt, was aber wegen dem coronabedingten Anmeldegezetere nicht hingehauen hatte. Umso erfreuter und zumindest anfangs mit mehr Speed, um auf Temperatur zu kommen, verschwand die LäuferInnenschar dann doch recht bald im Wald.
Aus unserer Laufgruppe waren fünf dabei und alle erliefen sich Top 3-Platzierungen. Schnellster war, wen wundert es, als Gesamtvierter und 1.M30, Mark Weidler in 40:10 Minuten. Beim Wasgau-Cup, bei dem man mit seinen 4 besten Resultaten aus 6 Wettbeweben in die Wertung kommt, wurde Mark Dritter. Frauensiegerin des Wasgau-Cups wurde Natascha Hartl, die in Hinterweidenthal als 1.W30 in 47:41 Minuten zweitschnellste Frau war. Als 2.M60 folgte ich in 48:30 Minuten. Daniela Wagner wurde in 51:56 Minuten 3.W40 und Jutta Bendel siegte in 54:27 Minuten, womit sie auch die W50 gewonnen hätte, in der W60. 148 Zieleinläufer, darunter 38 Frauen, wurden verzeichnet. Bei den Männern siegte Alexander Köhler vom TV Lemberg in 38:57 Minuten, bei den Frauen Anne Meier, ohne Vereinsangabe, in 46:13 Minuten.
Während dem Hauptlauf fand ein 5 Kilometer Jedermannslauf mit 16 Männern und 9 Frauen statt, sowie ein 2 Kilometer Schülerlauf mit 26 Kids.
Die Laufstrecken im Wald kenntlich zu machen, gerade weil auch schon recht früh am Tag gelaufen wurde, war für den Veranstalter sicher eine Herkulesaufgabe. Da braucht es ortskundige Leute und wetterfeste Streckenposten und Kritik ist hier eigentlich gar nicht angebracht. Trotzdem konnte es passieren, dass Einige etwa einen Kilometer vor dem Ziel Zeit liegen gelassen haben, weil die Wegführung zumindest für jemanden der hier schon recht ausgelaugt ist, nicht eindeutig war.
In der Ausschreibung war nur davon zu lesen, dass man nach den Läufen geimpft oder genesen vor Ort duschen kann, nicht aber, dass man unter diesen Voraussetzungen auch bei Speis und Trank im Turnerheim beisammen sein kann. Jutta und ich dachten: duschen können wir besser zuhause, denn wir haben es nicht weit. Wir hatten nicht mal Wechselkleidung eingepackt. So mussten wir mit den wenigen Gesprächen zufrieden sein, die sich bereits zuvor mit einigen unserer schon länger nicht mehr gesehenen LauffreundInnen ergeben hatten … – schade.