Weinstraßenmarathon 2022

Vom Ergebnis war ich selbst überrascht, v.a. von der Zeit. Denn ich hätte nicht gedacht, dass es nach der langen Pause und dem einen Vorbereitungshalbmarathon im März in Saarbrücken (der doch recht zäh war) doch so gut lief.
Wir waren aber von Beginn an eine schöne homogene Gruppe mit Simon Stützel, Lennart Nies, Marc Weidler und Max Rahm. Beim Studieren der Startliste hatte ich schon darauf gehofft, dass sich eine derartige Gruppe bilden würde und so kam es dann auch. Bis Leistadt bei etwa km 16 waren wir dabei zu fünft, dann fiel Max etwas zurück und wir durchquerten die Halbmarathonmarke in Bad Dürkheim nach 1:13:21 h zu viert.

Nach einer leichten Tempoverschärfung seitens Simon Stützel (bei dem mir eigentlich von Anfang an klar war, dass es nur eine Frage der Zeit sein dürfte, bis er sich löst) musste Marc auch abreißen lassen, so dass wir noch zu dritt waren. So ging es dann durch Ungstein, Kallstadt und hinein in den Anstieg nach Herxheim, bei dem Simon abermals auf das Tempo drückte und sich leicht lösen konnte. Diese Lücke konnte ich nochmal zulaufen und auch Lennart schloss wieder auf. Zu dritt ging es dann wiederum durch Dackenheim hinein nach Kirchheim, wo mir klar wurde, dass es angesichts noch zehn zu laufender Kilometer keinen Sinn machen würde, einen abermaligen Tempovorstoß mitzugehen. So kam es dann auch, in Kirchheim ließ ich von Simon Stützel abreißen und auch Lennart Nies musste ich einige Meter ziehen lassen. Aber auch er konnte durch die Weinberge nach Grünstadt hinein Simon nicht mehr halten, der nun einem ungefährdeten Sieg entgegenlief.
Ich musste derweil richtig kämpfen, die Renndauer von mittlerweile zwei Stunden machte sich nun bemerkbar. So konnte sich Lennart nach Grünstadt hinein einen Vorsprung von knapp 100 m erarbeiten.
Ganz aufgeben wollte ich die Aussicht auf den zweiten Platz aber noch nicht, auch wenn die Beine immer schwerer wurden. An der Verpflegungsstelle in der Grünstadter Fußgängerzone konnte ich dann noch ein paar Schlucke Isotonisches „nachtanken“, was sich fühlbar positiv auf den Kreislauf auswirkte. Bei der anschließenden leichten Steigung von Grünstadt hinaus nach Asselheim merkte ich dann, dass der Abstand zu Lennart zumindest nicht mehr größer wurde und so galt es, die folgende Bergabpassage zum Kräftesammeln zu nutzen und dann beim finalen und gefürchteten Anstieg nach Bockenheim bei km 39 noch einmal alles zu geben.
Im Anstieg konnte ich dann den Rückstand auf ca. 20-30 m reduzieren und über die Kuppe Richtung Bockenheim schloss ich dann zu Lennart auf und warf nochmal alles in die Waagschale, um gleich vorbei- und wegzuziehen. Dies gelang mir dann auch, wobei ich bis zum Schluss wirklich alles rausholen musste, da Lennart auch auf dem letzten Kolimeter durch Bockenheim immer weiter Druck gemacht hat.
Letztlich konnte ich dann in 2:28:27 h meinen zweiten Platz feiern und bin wirklich super zufrieden über das Ergebnis. Das Rennen hat sehr viel Spaß gemacht dank der guten Besetzung und nicht zuletzt waren auch die trockenen und kühlen Wetterbedingungen fast ohne Wind für einen Marathon recht gut, nachdem es vor dem Start (und dann auch wieder ab ca. 14 Uhr) z.T. richtig stark geregnet hatte.

Schreibe einen Kommentar