Nach etwas bangen letzten Wochen, in denen ich zwar viele Trainingskilometer absolviert hatte, aber die Leistung so richtig nicht auf der Straße zeigen konnte (mit meinem 2. Platz in Kibo konnte ich auch zeitmäßig nicht wirklich zufrieden sein), sollte der Binger Stadtlauf über 10 Km ein neuer Anlauf sein, um endlich in Schwung für die in zwei Wochen anstehende DM in Saarbrücken zu kommen. Vorweg muss ich so viel sagen: mit einer tiefen 31er Zeit wäre ich sicherlich zufrieden gewesen und hätte diese auch als Schritt in die richtige Richtung gewertet, aber manchmal darf man sich ja auch selbst mal positiv überraschen.
Zu absolvieren waren 4 Runden à 2,5 Km, wobei nach 500m eine kurze heftige Rampe von 150m mit etwa 10% Steigung zu überwinden war. Anschließend ging es dann für 1,5 Km mit etwa 1-2% Gefälle wieder hinab. Das sollte sich noch als großer Pluspunkt erweisen, dann auf dieser Passage lief es (grade mit Carbonschuhen) wie Hölle. Kurz nach dem Start setzte ich mich direkt vom Feld ab, das Wetter war anders als angesagt mit 18 Grad und Wolken perfekt und für Abkühlung war durch zwei Wasserstellen bestens gesorgt. Leider war keiner der Mitläufer in der Lage zumindest einen Teil der Strecke mitzulaufen, also hieß es Blick auf die Uhr und möglichst gleichmäßige Rundenzeiten hinlegen. Der Streckenrekord stand durch Thorben Dietz (2015) bei 30:56 min. 1. Runde: 7:40 min, doch besser in der Zeit als gedacht und das fühlt sich erstaunlich locker an, Durchgang bei 5 km in 15:19 min. Ich wittere meine Chance und jetzt heißt es richtig Gas geben. Ich drücke aufs Tempo und mir gelingt ein Negativ-Split. Mit 30:35 min komme ich in neuer Bestzeit mit 4 sec Verbesserung ins Ziel. Ein völlig unerwarteter Ausgang für mich, aber nun ein guter Vorgeschmack für die Deutschen Meisterschaften, wo ich hoffentlich auch diese Leistung nochmal abrufen kann.