Wenn der Donnersberg ruft…

…kommen wir 😉 Beim Knutfest unserer Laufgruppe Anfang Januar wurde ich mit der Idee angesteckt, endlich mal wieder bei einem Wettkampf mitzumachen. Mein letztes Event waren tatsächlich Mitte Februar 2020 die Crosslauf-Meisterschaften in Heltersberg gewesen. Dann kam die Pandemie und für mich auch eine Phase, in der ich nicht mehr so richtig motiviert für ein regelmäßiges Training war. Aber je länger so etwas dauert, desto schwerer fällt irgendwie der Wiedereinstieg. Im Herbst hatte ich schon einen Anlauf genommen und mich nach knapp drei Wochen Training so verletzt, dass aus dem geplanten Start beim Weihnachtsmarktlauf in Landstuhl leider nichts wurde.

Die Idee vom Knutfest fiel bei mir also auf fruchtbaren Boden und dank guter beruflicher Auslastung seit Beginn des Jahres ging ich quasi untrainiert, dafür aber nach einer sehr angenehmen längeren Fastenzeit mit dem besten Wettkampfgewicht meiner bisherigen Laufkarriere in Steinbach an den Start. Da auch drei definitiv schnellere Kollegen aus meiner Laufgruppe mit mir direkt hinter dem Startband standen (gell Dieter, wir stehen immer ganz vorne direkt hinter der Linie 😆), konnte ich mich ganz ohne Druck auf den Weg zum Gipfel machen. Doch halt, nicht ganz ohne Druck: Teamkollege Tom sagte uns kurz vor dem Start, dass der lokale Wetterbericht für 15:40 Uhr starke Schneeschauer am Gipfel gemeldet hatte, so dass wir uns lieber beeilen sollten – die Marke habe ich dann knapp gerissen, aber der Schnee kam auch schon früher 😉

Nach einem Countdown mit der kürzesten Minute des Tages wurde das Feld der knapp 300 Starter bei Temperaturen etwas über dem Gefrierpunkt pünktlich um 15 Uhr auf die Strecke geschickt und ich denke, dass nach wenigen Sekunden auch bis zum Ziel die wenigsten gefroren haben dürften.

Das kleine Team des TuS schlug sich dabei tapfer: Nach dem starken siegreichen Trio Leander Fink (27:05, TV Alzey), Julian Beuchert (27:51, LAZ Mosbach-Etztal) und Lennart Nies (27:55, TV Maikammer) kam Tom Heuer als Sieger der M50 in 32:45 auf einen sehr guten 12. Platz im Gesamteinlauf. Es folgte Andy Tindall in starken 33:51 als 1. der M60 und die erste Mannschaft komplettierte Marko Becker in 37:21, der auch eine längere Zeit mit niedriger Wettkampfrequenz hinter sich hat und sicher bald wieder an alte Zeiten anknüpfen möchte. Nach 40:42 – also knapp nach der von Tom ausgerufenen Grenze von 40 Minuten ohne Schnee – überquerte ich die Ziellinie und muss mich bei meinem Körper wirklich dafür bedanken, wie gut und mit konstanter Leistung er mich dort hochgebracht hat. Es war überhaupt nicht locker und von meinen besten Zeiten auf diesem Kurs war ich weit weg – doch ich habe mich spätestens beim Tee super gefühlt und freue mich, dass ich den inneren Schweinehund überwunden und mich auf den Weg nach Steinbach gemacht habe. Jetzt habe ich wieder richtig Lust auf strukturiertes Training und höhere Wettkampfgeschwindigkeiten 😉

Und es waren noch weitere Mitstreiter aus der Knutfest-Idee im Rennen: Als nächstes erreichte das Duo Carolyn Könnel in starken 43:15 als zweite bei den Seniorinnen und Mario Bodenschatz (43:16) das Ziel, dann folgten Bernd Kupperroth (49:22) und Karin Bartels in 53:50 als 5. bei den Seniorinnen. Leider wurde krankheitsbedingt unsere Damenmannschaft nicht vollständig: Mädels, beim Nanstein-Berglauf am 18. März gibt es die nächste Gelegenheit!

Am Ende bin ich sogar noch mit Andy wieder zurück nach Steinbach gelaufen, so dass es für mich sicherlich die meisten Tageskilometer seit sehr langer Zeit waren. Danke an die Überredungskünstler vom Knutfest für die mir lange fehlende Motivation, wieder aktiver zu werden!


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