Autor: Andy Tindall

Deutscher Meister!

Deutsche Berglaufmeisterschaften, Zell am Harmersbach, 20. April 2024

Nachdem ich mich für den Lauf für Deutschland (und nicht mehr für England!) qualifiziert hatte, entschloss ich mich, an den Deutschen Berglaufmeisterschaften in Zell am Harmersbach im Schwarzwald teilzunehmen. Die Strecke war nicht typisch für einen deutschen Berglauf – 3,5 km steil bergauf und die nächsten 5 km wieder bergab – eher wie ein Trailrun. Offiziell waren es 430 Höhenmeter, tatsächlich waren es aber laut den Smartwatches der Teilnehmer eher 500 Höhenmeter. Für eine zusätzliche Wendung sorgte das nasse Wetter, das viele Teile der Strecke schlammig und rutschig gemacht hatte.

Das war mein erstes Bergrennen außerhalb der Pfalz, und ich war von Anfang an schockiert, wie steil es war. Um mich zu verbessern, muss ich üben, steile Hänge hinaufzulaufen! Dennoch konnte ich mich bis zum höchsten Punkt direkt hinter dem ersten Läufer meiner Altersklasse (M60) halten und dann hieß es für die Abfahrt „Bremse aus, Gehirn aus“. Ich hatte guten Halt mit meinen Schuhen und ließ den anderen M60-Läufer schnell hinter mir. Es ging dann nur noch darum, den Druck bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. Ich raste über die Ziellinie und erfuhr, dass ich „wahrscheinlich gewonnen“ hatte. Gab es einen weiteren M60-Läufer vor mir, den ich verpasst hatte? Keine Sorge – die Ergebnisse standen sehr schnell fest und bestätigten meinen Sieg mit mehr als anderthalb Minuten Vorsprung vor Josef Attenburger, der letztes Jahr Dritter bei der Weltmeisterschaft war. Nicht schlecht!

Es gab noch mehr Erfolg für die kleine Gruppe aus der Pfalz. In der Altersklasse M50 gewann Marko Martin vom TV Maikammer. Ein toller Ausflugstag und ich habe vor, nächstes Jahr wieder dabei zu sein!

Rückkehr der Rotfront

Die Zeiten der Heltersberger Vorherrschaft und der Roten Front schienen der Vergangenheit anzugehören. Doch wie eine alternde Rockband beweist, dass sie noch spielen kann, drehte der Verein beim Bad Dürkheimer Berglauf noch einmal die Uhr zurück. Besonders passend war der Vergleich mit einer alternden Rockgruppe, deren Team Udo Bölts (57 Jahre jung) auf einem hervorragenden 3. Platz anführte, knapp gefolgt von Tom Heuer (53) auf dem 4. Platz, und ich (62) das Team vervollständigte mit Platz 7 für einen überwältigenden Mannschaftssieg.

Fotos: Henning Schneehage

Udo hatte seit zwei Jahren keinen Berglauf mehr absolviert, aber es sah so aus, als wäre er nie weg gewesen. Er hat Tom nach dem ersten Kilometer überholt und sich einen Vorsprung aufgebaut, den er bis zum Ende hielt, obwohl Tom sich entschlossen wehrte und den Rückstand auf 7 Sekunden reduzierte. Mit rund 50 Sekunden Rückstand lieferte ich mir einen harten Kampf mit Thomas Bauer aus Stuttgart, dem neuen Berglauf-Vizeweltmeister meiner Altersklasse. Erst auf den letzten Kilometern konnte ich mich absetzen, aber natürlich war ein Sieg gegen solch eine hochkarätige Konkurrenz sehr befriedigend. Es überrascht nicht, dass Udo, Tom und ich unsere Altersklassenrennen gewonnen haben.

Bei den Männern kämpften auch Matthias Dauenhauer, Alfred Peterschnitt und Bernd Kupperoth bis ins Ziel beim härtesten Berglauf, den die Pfalz zu bieten hat. Und bei der Siegerehrung sorgten die Damen dann für das Sahnehäubchen – sie gewannen die Mannschaftswertung. Herzlichen Glückwunsch an Dana Gaj, Gudrun Stucky und Karin Bartels!

Und so geht die Pfälzer Berglauf-Tour zu ihren letzten Terminen im November weiter: dem Potzberglauf am 11. und dem Kalmitlauf eine Woche später. Ob die Rote Front auftreten wird oder nicht – wer weiß?

Ergebnisse des 26. Bad Dürkheimer Berglaufs bei my.raceresult.com

Stadtlauf Bad Bergzabern

Am Samstag, dem 29. April, bin ich nach Bad Bergzabern gefahren, um den 5 km Stadtlauf zu laufen. Nach mehreren Bergläufen wollte ich meine Geschwindigkeit testen, und dieses Rennen bietet eine flache Strecke, wenn auch mit viel Kopfsteinpflaster und über 30 rechtwinkligen Kurven! Der Start war, wie erwartet, sehr schnell  – nach ein paar Hundert Metern lag ich ungefähr um den zwanzigsten Platz, aber meine Erfahrung hat mich gelernt, mein eigenes Tempo zu laufen und am Start nicht zu schnell zu sein. Nach 2 oder 3 von den 5 Runden habe ich angefangen andere Läufer einzuholen, und am Anfang der letzten Runde lag ich ungefähr auf dem 12. Platz. Glücklicherweise hatte ich wegen meines konstanten Tempos noch ein bisschen Kraft, um in der letzten Runde an ein paar weiteren Läufern vorbeizukommen.

Am Ende gab es einen furiosen Endspurt – und ich bin als Sechster ins Ziel gekommen, eine Sekunde hinter dem Fünften und zwei Sekunden vor dem Siebten! Meine Zeit war 16:31, knapp über eine Minute hinter dem Sieger Jens Becker aus Lemberg. Angeblich ist die Strecke vermessen, aber wer weiss? Auf jeden Fall bin ich mit dem sechsten Platz bei 98 Läufern sehr zufrieden.

Und viel wichtiger war die eindrucksvolle Auswahl von Kuchen und Torten in der Schlosshalle nach dem Rennen! Werde ich dieses Rennen noch mal laufen? Vielleicht!

Ergebnisse des 5km Stadtlaufs bei runtix.com