Autor: Tim Könnel

Crosslauf DM oder „Knietief in der Scheiße“

Als ich vor 2 Wochen in Pforzheim beim Crosslauf teilnahm, dachte ich, ich könnte schon etwas DM Luft schnuppern, doch spätestens beim Blick auf die Strecke in Perl konnte ich nur feststellen: weit gefehlt! Der Rundkurs führte über knapp 1,5 km über eine vom Regen der letzten Wochen aufgeweichten Wiese und da bereits die Horden verschiedener Rennen das ganze Geläuf nochmal ordentlich aufgewühlt hatten, entstand knöcheltiefer Morast.

Während ich auf der 9,7 km langen Langstrecke unterwegs war, startete Udo über die 4,35km bei den Senioren.

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Wie man es von DMs gewohnt ist, geht es meistens los wie die Feuerwehr und so fand ich mich zuerst in etwa 45. Position wieder und begann mich sukzessive durchs Feld hindurchzuarbeiten. Die Schwierigkeit der Strecke kann man dadurch sehen, dass ich lediglich einen 3:40er Schnitt laufen konnte, obwohl ich mich mit Läufern meiner Leistungsklasse auf flachen Strecken auf einem Niveau befand.

Nach und nach konnte ich weitere Starter einholen, doch die letzten 2 Runden wurden eindeutig zur Qual, man hatte einfach das Gefühl man konnte seine Beine nicht mehr aus dem ganzen Matsch befreien.

Doch irgendwann war dann das Ziel nahe und ich startete nochmal zum Endspurt, sodass ich in 32:00 min auf dem 31. Platz ins Ziel laufen konnte.

Udo startete mit den Läufern ab AK50. Vor 2 Jahren war er in seiner Altersklasse 10. bei der Crosslauf DM. Schon am Ende der ersten Runde konnte man ein eindeutiges Kopfschütteln bei unserem „Quäl dich“-erprobten Läufer erkennen. Doch Udo gelang es sich super im Feld zu behaupten und er konnte noch einige vor ihm laufende Mitstreiter überholen. In 16:28 min erreichte er einen tollen 6. Platz in seiner Altersklasse, eine klare Verbesserung gegenüber seinem letzten Auftritt und Beweis seiner starken Fitness. Sein Fazit: „Ich bin glaube ich 10 mal umgeknickt“, im Ziel unterhielt er sich erstmal mit alten Radrennfahr-Kollegen, scheinbar ist der Crosslauf also die perfekte Aktivität für Radsportler nach der Karriere.

Der nächste Lauf steht bereits am kommenden Wochenende an: in Landstuhl findet am 03.12. der traditionelle Weihnachtsmarktlauf an.

Ergebnisse der Cross-DM in Perl by my|race.result

Sparkassencross Pforzheim

Alljährlich findet der Deutsche Cross-Cup statt. Nach dem Start beim Olympiacross in München folgte die Fortsetzung als zweite Station beim Sparkassencross in Pforzheim. Meist können hier auch die jüngeren Altersklassen (dieses Jahr die U20) ihre Tickets für die internationalen Großereignisse lösen. Und so nutzen viele Läufer Pforzheim und in der Folgewoche den Darmstadt Cross als Standortbestimmung für die Deutschen Crosslaufmeisterschaften, die dieses Jahr am 25.11.2023 (mit TuS Beteiligung von Udo, Andy und mir) in Perl stattfinden – es sind eh die meisten, die bei der DM starten auch hier am Start.

Der Crosskurs hatte einiges zu bieten: auf der 1100m langen Runde auf einem abschüssigem Acker mussten unter anderem 3 Strohballen, 4 Baumstämme, eine Baumreihe, zwei künstliche Hügel und ein „Strandbadabschnitt“ aus 50 cm tiefem Sand überwunden werden. Hinzu kam der teils böig einsetzende Nordwind. Zumindest hatte der Regen, der eine Stunde vorm Start noch kräftigst vom Himmel viel ein Einsehen und es stellte sich ein Sonnen-Wolken-Mix ein.

Ich startete im 7 Runden langen Lauf der Männer und U23 Klasse. Zu Beginn stellte sich die gewohnte Hatz ein, doch ich ließ mich nicht beirren und startete ein gleichmäßiges Tempo, das mich jedoch schnell auf Position 40 spülte. Nachdem jedoch bei den meisten die Anfangseuphorie etwas gewichen war sammelte ich sukzessive vor mir laufende Konkurrenten ein und konnte meine Position verbessern, auch wenn die Beine zur Mitte der Strecke doch ziemlich müde wurde. Vor allem die letzten 300m der Runde, die leicht bergauf im Gegenwind Richtung Ziel führten kamen mir am meisten entgegen (Berglaufvergangenheit sei Dank…). Am Ende kam ich auf einen ordentlichen 10. Platz im Gesamteinlauf und kam nach 28:12 min ins Ziel. Die anderen Läufer um mich herum konnten in dieser Saison schon mit 30er Zeiten auf die 10 km aufwarten, sodass ich der DM in 2 Wochen optimistisch entgegenschaue und auch da hoffentlich meine Leistung erneut abrufen kann.

Fackellauf Rodenbach

Widriger hätten die Bedingungen wahrscheinlich nicht sein können, zumindest kann ich mich nicht daran erinnern, dass es beim Fackellauf in den vergangenen 8 Jahren auch nur einmal geregnet hätte. Diesmal war der Wettergott dem TV Rodenbach leider nicht hold, böiger Wind erschwerte zudem das entzünden der Fackeln und verkürzte ihre Brenndauer erheblich. Trotzdem ging die Veranstaltung bis auf eine kleine Startverzögerung wieder reibungslos über die Bühne.

Umso erfreulicher war es, dass sich insgesamt 7 TuS Läufer am Start eingefunden hatten. Für viele war es sogar der erste Start bei einem Volkslauf seit Längerem.

Mir selbst setzten die erschwerten Bedingungen und vor allem der Gegenwind auf der Rückweg gehörig zu, sodass es diesmal zwar zum 8. Sieg in Serie reichte, der Streckenrekord aber nicht im Bereich des Möglichen lag und ich mich mit einer Zeit von 22:19 min begnügen musste.

Wie ich ist auch Udo Bölts in der Vorbereitung auf die Crosslauf DM. Er zeigte eine starke Leistung und belegte in 26:00 min Platz 8 im Gesamteinlauf und den 1. Platz der AK 55 (das zählt für ihn aber nicht, wie wir wissen 😉 ). Auch wenn er etwas mit seinem Bergablaufen haderte bleibt festzuhalten, dass er gegenüber seiner Zeit vor 10 Jahren nichtmal 1:30 min zurücklag. Eine beachtliche Leistung. Zwei weitere Podestplätze erzielten die TuS Frauen Daniela Wagner und Nina Spiegel (schon wieder sehr fit nach Babypause) mit jeweils Platz 2.

Ebenfalls am Start war Mario Bodenschatz, er resümierte, dass er mit seiner Zeit zufrieden sei, ihm aber noch die Rennpraxis fehle, um ein gleichmäßiges Tempo über den ganzen Lauf durchzuziehen. Ich denke daran sollte sich aber arbeiten lassen. Er belegte in 34:00 min den 9. Platz der M50. Weiterhin tolle Leistungen erzielten Bernd Kupperroth in 34:39 min und Karin Bartels in 38:11 (4. W55).

Es bleibt zu sagen, dass der Fackellauf was die Beteiligung angeht ein Schritt in die richtige Richtung war. Vielleicht kann sich ja der ein oder andere Läufer angesichts der tollen Leistungen noch motivieren, an einem der nächsten Läufe teilzunehmen:

11.11. Potzberg Lauf, 18.11. Kalmit Berglauf, 25.11. Crosslauf DM oder 03.12. Weihnachtsmarktlauf Landstuhl

Ergebnisse des 42. Fackellaufs bei runtix/br-timing

4. Rodenbacher Lauftag

Weit über die Grenzen der Region bekannt ist der SSC Hanau Rodenbach mittlerweile beispielsweise durch Langstreckenläufer wie Aaron Bienenfeld (zuletzt 32. bei den Straßenlauf-Weltmeisterschaften im Halbmarathon, die national erfolgreichen Abele-Brüder oder M40-Dauerbrenner Dirk Busch. In den letzten Jahren konnte die erfrischende Truppe von Trainer Sascha Arndt aber auch eine Laufveranstaltung auf Topniveau organisieren. Der Rodenbacher Lauftag, alljährlich am Tag der Deutschen Einheit ausgerichtet, bietet alles vom Stadioncross für Kinder bis hin zum 50km-Lauf für die Hartgesottenen – und das auf vermessenen Strecken.

Ich hatte mich für die um 14:30 Uhr gemeinsam mit dem 5 km Lauf gestartete 10km Strecke durch den Niederrodenbacher Wald entschieden. Lukas Abele, bekannt als Pacemaker auf der Bahn wollte auch beim Lauftag als Tempomacher einsteigen. Ebenfalls mit am Start: Marvin Heinrich, bekannt als Deutscher Meister über 800m (PB 1:45,49min).

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Nach dem Start setzte sich schnell eine 5er Gruppe bestehend aus Lukas Abele, Heinrich und drei 5km Läufern vom Feld ab. Der zu schnelle Beginn war sicherlich auch dem Start auf der Bahn geschuldet, 68 sec für die ersten 400m waren mir jedenfalls eindeutig zu schnell und so reihte ich mit notgedrungen allein hinter der Gruppe ein. 1. Kilometer in 3:06 min das passte mir besser, aber allein zu laufen, während vorne die Gruppe gemeinsam wegzieht, fühlte sich nicht ganz so ideal an. Bei km 3 dann die Überraschung, Abele musste als Pacer aussteigen und das Tempo der Ersten begann allmählich zu straucheln. Nach der ersten von zwei Runden passierte ich das Ziel in 15:42 min, alle vor mir liegenden Läufer waren beim 5er ausgestiegen, nur Marvin Heinrich lag etwa 80m vor mir. Ich erkannte, dass wir ein ziemlich gleiches Tempo liefen und begann nun sukzessive mich an ihn heranzusaugen. Bei km 6 setze dann ziemlich unvermittelt ein heftiger Regenschauer ein, der die Strecke glitschig machte. Beim Wendepunkt bei 8,5km hatte ich Marvin eingeholt. Schnell wurde mir bewusst, dass ein Schlussspurt gegen einen solch starken Mittelstreckler nicht von Erfolg gekrönt sein würde und so setzte ich alles daran die restliche Strecke so schwer wie möglich zu gestalten. Als es 400m vor eine auf die Zielgerade ging, hatte ich mir einen Vorsprung von 20 Metern erarbeitet, den ich glücklicherweise bis ins Ziel verteidigen konnte. Letztendlich stand eine Zeit von 31:27 min zu Buche, mit der ich unter den gegebenen Umständen sehr zufrieden war.

Ergebnisse bei my.raceresult.com

Pfälzerwald-Marathon

Zum 17. Mal organisierte Hartmut Kling mit seinem Team den Pfälzerwald-Marathon rund um Pirmasens. Der landschaftlich schöne Lauf führt unter anderem vorbei am Eisweiher, dem Beckenhof und durch den Stadtteil Sommerwald. Bei hochsommerlichen September-Temperaturen von 28 Grad hatten sich zum Start beim Halbmarathon zwei TuS Läufer bereit gemacht. Auf der Strecke von 21 km waren 350 Hm, vor allem im letzten Teil der Strecke zu überwinden, was das Ganze zu einem anstrengenden Unterfangen machen sollte. Der Streckenrekord steht übrigens seit 2007 bei 1:13:39h, gehalten von unserem Teammitglied André Bour. In der W40 gewann Daniela Wagner wieder einmal ihre Altersklasse in 1:45:13 min und belegte den 2. Rang unter allen Startern, eine tolle Leistung.

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Ich hatte den Wettkampf eher als Tempotest ins Auge gefasst und mich kurzentschlossen angemeldet. Mit dem längsten Trainingslauf von 19 km in 4:25 (der war übrigens auch schon 4 Wochen her), hatte ich doch erhebliche Zweifel, ob die Ausdauer reichen würde, um diesen schwierigen Lauf durchzustehen, doch es lief vom Start weg erstaunlich gut. Die ersten 10 km legte ich in 34:45 min zurück, da waren allerdings auch erst 130 Hm überwunden. Das dicke Ende wartete also noch. Ein Lob ist hier übrigens an die Wasserstellen alle 4 Kilometer auszusprechen, an denen man sich gut erfrischen konnte. Spätestens auf dem Weg von Münchweiler hinauf zum Tierheim, wusste ich dann aber, warum bisher keiner die 1:13h Marke hier geknackt hatte, denn mit zunehmender Steigung und Hitze sank dann auch das Tempo erheblich. Dennoch befand ich mich bei km 17 weiter in guter Position, den Streckenrekord doch noch anzugreifen. Dann jedoch kam es zu einem Missgeschick, denn das Führungsfahrrad verhakte sich in einem schmalen Trail, sodass es zu einem Stillstand kam und ich erst nach einigen Sekunden des Rückwärtsgehens wieder weiter laufen konnte.

Die letzten (Höhen)meter vor dem Ziel

Und so lief es auf eine Sekundenentscheidung hinaus. Beim Einlauf in die Messehalle blieben mir nur noch wenige Sekunden Zeit und ich verpasste den Rekord in 1:13:44h denkbar knapp. Wäre ohne Anhalten vielleicht gegangen, aber so bleiben zumindest Ziele für das nächste Mal 😉

Zieleinlauf in der Messehalle

Für Verpflegung im Zielbereich war unter anderem mit Wawi Puffreis bestens gesorgt und auch bei der Siegerehrung hatte der Veranstalter eine innovative Idee, denn für den Sieger wird an der Strecke ein Baum mit einer Ehrentafel gepflanzt, das ist wirklich mal etwas Anderes!

Insgesamt war der Lauf eine gelungene Veranstaltung und hätte beim Marathon trotz der Hitze mehr als 49 Finisher verdient gehabt. Aber die 2400 Anmeldungen bei Halbmarathon, Schülerstaffel und Firmenlauf machten diesen „Ausfall“ sicherlich wieder wett.

Ergebnislisten bei runtix