Dresden Halbmarathon

Dresden HM 2018 – Tim gut gelaunt vor dem Start

Zwei Monate intensive Vorbereitung sind rum und heute ist der große Tag, ich bin in Dresden für meinen ersten Halbmarathon seit über einem Jahr. Seit 8 Wochen habe ich für dieses Event trainiert, vor allem lange Läufe mit Endbeschleunigung und Langintervalle. Für den Angriff auf die mittlerweile 3 Jahre alte Bestzeit aus Mainz, die bei 1:11:59 stand hatte ich mir den Dresden Halbmarathon ausgesucht, ein Lauf mit immerhin rund 7.000 Teilnehmern auf allen Strecken. Über den Anspruch der Strecke habe ich vorher keine genaue Info, aber getreu meiner Erfahrung, dass große Städtemarathons meistens auch schnell sind, lasse ich mich überraschen.

Dresden HM 2018 – Es geht los!

Um 10:30 fällt der Startschuss, eine Pace von 3:14-3:15/km habe ich mir für die ersten 10 km vorgenommen und dann eben mal schauen. Von der Pieschener Allee neben dem alten Stadion von Dynamo Dresden geht es Richtung Stadtzentrum und dann direkt mal über eine Brücke, hier ist km 1, dann hinunter in die Neustadt und dort, am Goldenen Reiter vorbei im Zickzack durch die Zuschauermassen. Die Stimmung an der Strecke ist echt gut und man lässt sich davon schon ein bisschen mitreißen. Den ersten ernsthaften Zeitcheck erlaube ich mir bei km 3: 9:32 min, das ist zwar etwas unter Plan, aber der letzte Kilometer hat gepasst, also entschließe ich mich die aktuelle Geschwindigkeit beizubehalten.

Tim direkt hinter dem späteren Zweitplatzierten, Samson Tesfazghi Hayalu und neben dem Gesamtdritten, Tom Thurley

Es geht links ab und auf das erste ca 1 Km lange Kopfsteinpflaster-Stück, hier läuft es sich deutlich schwerer und nach 5 km kommt nochmals ein knackiger Anstieg von etwa 350m. Meine Zwischenzeit steht bei 16:12 min. „Das ist ja noch ganz passabel“, denke ich mir und begebe mich auf die nun folgende schier endlose Gerade Richtung Uniklinik. Hier geht es 5 km nur in eine Richtung doch dieses Stück rollt wirklich gut, zuerst etwa 1 km leicht abschüssig, dann durch einen 600m langen Tunnel, in dem Trommler für ohrenbetäubenden Lärm sorgen und anschließend nochmals über eine Brücke an den großen Garten. Ich erreiche km 10, die Uhr zeigt 32:21 min. Das ist immer noch genau im Soll und so richtig schlecht fühle ich mich noch nicht. Doch leider sind alle Konkurrenten mittlerweile fast außer Sichtweite, trotz vieler schneller Zeiten ist das Feld doch ziemlich entzerrt. Ich verpflege mich mit einem Gel, das ich mitgeführt hatte und begebe mich auf die Schleife um den Großen Garten (der ist wirklich groß, denn nicht weniger als 5 km bringt man hier zu). Die Landschaft ist malerisch und man umrundet einen kleinen See bei km 15. Jetzt wird es richtig hart für mich, denn ich spüre wie meine Energien schwinden. Mittlerweile herrscht ein leichter Wind, der einen auf dem Hinweg herrlich nach vorne trieb, jetzt aber doch etwas bremsend einwirkt. Bei km 16 liegt eine Zeitmessmatte, hier habe ich 51:48 auf der Uhr, das ist immer noch einigermaßen im geplanten Bereich, mein Schritt ist nun aber schleppender und so beginnt der Kampf gegen die davonlaufende Zeit.

Zielstrebig auf dem Weg zur neuen PB

Ich rechne: wenn ich es einigermaßen durchstehe schaffe ich es vielleicht noch unter 1:09h… km 18 und 19 kommen mir gefühlt ewig vor, es geht durch Wohngebiete und hier stehen recht wenige Zuschauer, danach biegt man allerdings auf die Straße am Elbufer ein und ich mobilisiere die letzten Reserven. Km 20: die Uhr zeigt 1:05:08 min. Mir wird klar, dass das reichen kann, also gebe ich nochmal alles, um den letzten Anstieg möglichst die Geschwindigkeit zu halten. Oben wartet Jochen Heringhaus, den ich gut von den Läufen aus der Pfalz kenne, und macht die Zielmoderation, er begrüßt mich mit Handschlag und ich biege auf die Zielgerade ein. Getragen von Zuschauern in mehreren Reihen finishe ich in 1:08:48h und freue mich über eine neue Bestzeit, auch wenn ich erstmal ein wenig brauche, um wieder zu Kräften zu kommen. Am Ende ist es ein 4. Rang im Gesamteinlauf und ein 3. Platz in der AK, ich bin sichtlich zufrieden.

Resümee:

Der Halbmarathon in Dresden bietet alles, was einen großen Städtemarathon ausmacht, neben den Sehenswürdigkeiten bekommt man einen Einblick in die verschiedenen Stadtteile und auch, wenn die Strecke vielleicht nicht die allerschnellste ist, lassen sich hier auf jeden Fall gute Zeiten erzielen. Ein besonderes Highlight ist der Zieleinlauf in der Nähe der Semperoper und auch die Organisation und die Versorgung sind bestens. Zudem bietet Dresden ein breites Angebot an kulturellen Sehenswürdigkeiten, ebenso wie landschaftlicher Idylle, wenn man sich ein bisschen nach außerhalb wagt. Ich kann den Lauf nur jedem empfehlen, der mal wieder ein besonderes Event plant.

Ergebnisse online

Seewooglauf Ramstein

Den 8. Wertungslauf des diesjährigen Laufladen-Cups stellte der Seewooglauf in Ramstein dar, die anspruchsvolle Strecke führt von der Sporthalle neben dem Freizeitbad Azur hinauf in den Wald, in einer Runde um den See und dann über Pfade und breitere Waldwege zurück zur Halle. Auf 9,9 km weißt die Strecke so stattliche 140 Hm auf und ist in etwa mit dem Volkslauf im Schopp zu vergleichen, wenngleich dieser doch ein wenig kürzer ist. Den bisherigen Streckenrekord hielt der langjährige TuS-Läufer Matthias Hecktor, immerhin ein Spezialist auf schweren Strecken und hier als Lokalmatador natürlich genau richtig am Platz, doch ich hatte diese Bestzeit schon vorm Start fest ins Visier genommen. Mit einem schnellen 25er zwei Tage zuvor im Training schien mir die Vorbereitung eigentlich nicht ganz optimal, doch schon beim Einlaufen ließ ich mich eines Besseren belehren, denn die Beine waren erstaunlich gut. Etwas überrascht von der anfänglich sehr schweren Streckenführung passierte ich die 5 Km Marke nur knapp unter 18 Minuten, doch auf der zweiten Hälfte konnte ich klar zulegen und erreichte auch dank des abschließenden Bergabstücks in 33:55 min das Ziel. Auch der Zweite Maximilian Kries, seit diesem Jahr für die LLG Landstuhl startend und im selben Jahrgang wie ich, bleib nur unter der alten Bestmarke – auf seine Entwicklung in den nächsten Jahren sollte man auf jeden Fall ein Auge habe. 

Erfreulicherweise neuerdings wieder am Start ist Tom Heuer. Er laborierte seit dem Frühjahr an Knieproblemen, die ihn auch die Teilnahme an seinem Heimatlauf am Donnersberg kosteten, doch seit seinem Sieg beim Lebenslauf ist er wieder voll im Laufgeschehen mit dabei und freute sich vor allem, dass sein 3-jähriger Sohn Hannes am Bambinilauf teilnahm. Sein nächstes Ziel ist der Berglauf in Bad Dürkheim am kommenden Wochenende. Seine Zeit stand am Ende bei 38:08.

Um die nächsten Platzierungen in der TuS-internen Wertung kämpften Lutz Hirselandt, Carolyn Könnel und Dieter Kriegshäuser, mittwochs schon in Zweibrücken beim Rosenlauf am Start und noch leicht – oder vllt eher auch schwer – erkältet. Als Erster der drei erreichte Dauerbrenner Lutz das Ziel und konnte mit 49:07 min noch deutlich unter 5er Schnitt bleiben. Schon jetzt ist klar, dass er im Laufladen Cup wieder in die Wertung kommt und auch bei den nächsten Läufen werden wir ihn sicherlich wieder als eines unserer Aushängeschilder am Start haben. Carolyn resümierte im Ziel „Dieter hat mir meine Zeit gerettet, dachte ich zumindest“, den Verfolger vermeintlich am „Schnaufstil“ erkannt gab sie alles und konnte mit ihrer Endzeit von 51:33 min den 3. Platz in der W45 erreichen. Nur leider war Dieter gar nicht direkt dahinter, sondern ein anderer Läufer, der sich wohl sehr ähnlich angehört hatte. In 52:47 min kam aber auch er ins Ziel und hatte sogar noch ein Lächeln für die anfeuernden Fans übrig. Unser Laufpärchen Bernd Kupperroth und Karin Bartels absolvierte ebenfalls den zweiten Wettkampf für diese Woche und erreichte dennoch gute Zeiten von 54:36 und 58:48. Das Ergebnis rundete Erika Nagel mit 1:09:36 ab, diesmal war sie leider ohne Ehemann Klaus am Start, der zuvor am Auge operiert wurde. Er will aber auch alsbald wieder ins Geschehen eingreifen. Im Anschluss gab es noch für alle Teilnehmer eine Pizza am Seewoog, außer für Lutz der doch den „Keschdesaumaa“ in Dahn vorzog. 

Leider nur sehr schlecht funktionierte die Zeitenauswertung, der LTO Ramstein hatte extra eine eigene Firma kommen lassen, die aber wahrlich auf ganzer Linie versagte. Es ist nicht einzusehen, für eine solche Leistung noch Geld in die Hand zu nehmen. Die Preise hingegen waren für eine solche Veranstaltung mehr als angemessen und versüßten für den ein oder anderen die Siegerehrung. Der Seewooglauf ist auf jeden Fall ein Pflichttermin für alle, die Landschaftsläufe im Pfälzerwald lieben.

Ergebnisse des Seewooglaufs

Straßenlauf Hanau Rodenbach

„Eine der schnellsten Strecken Deutschlands“ lautete die Ausschreibung zum Hanauer Straßenlauf. Ziemlich gewagt würde ich sagen, sich das so als Veranstalter auf die Fahne zu schreiben, waren die Siegerzeiten doch in den letzten Jahren nicht auf dem Niveau der deutschen Spitze. Aber einen Versuch ist es wert, dachte ich mir dann, nach 3 Wochen guten Trainings mal  auszuprobieren wie es geht. 68 km war die Anreise von Mainz, doch durch die gute Autobahnanbindung war man letztendlich doch relativ schnell dort. Mit am Start unter anderem auch Vize-Berglauf-Weltmeisterin U20 Lisa Oed, die am Ende eine 35er Zeit laufen sollte und einige regionale Flüchtlinge. Darunter auch Solomon Merne Eshete, ein Läufer mit Bestzeit von 29:27 min, den ich bereits vom Citylauf in Kaiserslautern in Erinnerung hatte und Elias Chesire (Waldstraße Wiesbaden), der eine 8:29 min auf 3000m stehen hat.

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Pfälzerwald Marathon am 09.09.2018 in Pirmasens

Nachdem ich im letzten Jahr den Pfälzerwald Marathon in meiner Altersklasse gewonnen hatte, bekam ich für dieses Jahr eine Freistart und stand somit schon monatelang (ohne es selbst zu wissen ;-)) auf der Teilnehmerliste des diesjährigen Marathons.

Gereizt hätte mich dieser auch definitiv nochmal, aber da ich keine 14 Tage vorher operiert worden bin und meine Ärztin ziemlich schockiert reagierte, als ich ihr von dem bevorstehenden Marathon erzählte, meldete ich kurzfristig auf die halbe Distanz um. Meiner Familie versprach ich, dass ich „nur zum Spaß“ ganz locker mitlaufen werde und wenns nicht mehr geht direkt abbreche!

Als dann aber pünktlich um 11 Uhr bei allerschönstem Sonnenschein der Startschuss für knapp 300 Läufer innen und Läufer des HM fiel, war das „nur zum Spaß“ schnell wieder vergessen.

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Falkenstein Challenge

Um dieses Event so richtig zu erklären, muss ich einen kurzen Rückblick auf unser Trainingslager im April geben. An einem Abend saßen wir in einer kleinen Gruppe im Foyer des Hotels und es kam eine interessante Frage auf: wäre man am Donnersberg wohl mit einem Fahrrad oder als Läufer schneller auf dem Gipfel? Das kommt wohl maßgeblich auf die Steigung an, lautete das Fazit und so kam die Idee auf, das Ganze mal an einer richtig steilen Rampe auszuprobieren und zwar nicht nur privat, sondern eben als Wettkampf, denn Corinna Tiedje (jetzt die Cheforganisatorin) wollte sowas eh schon immer einmal machen. Schnell kam mit den Brüdern Felix und Max Rahm die Überlegung auf Falkenstein, denn, wem das nichts sagt, dort ist die steilste Ortsdurchfahrt Deutschlands. Auf 1,5 km sind hier 150 Hm zu überwinden, wobei es auf den ersten 700 m nicht sonderlich steil ist, danach wartet aber ein langes Stück mit weit über 20% Steigung. Wie steil es da wirklich ist, kann wohl keiner genau sagen, aber es war jedenfalls das Steilste, das mir je untergekommen ist :D. Um schonmal die Auflösung unserer Diskussion vorwegzunehmen: man ist mit dem Fahrrad schneller da hoch, aber nicht viel.

Sprecher und Organisatoren im Zielbereich

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