Nanstein–Berglauf 2018

„Zuerst wollte ich alles ausziehen, aber dann habe ich alles angelassen, Gott sei Dank“ das war der Kommentar von Lutz im Ziel des diesjährigen Nanstein–Berglaufs. Er spiegelt die widrigen Bedingungen ziemlich genau wieder, denen sich die 203 Läufer im Ziel ausgesetzt sahen, bei –2 Grad und arktischen Windböen, traten wir trotzdem mit 8 Läufern an.

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Bienwald-Halbmarathon Kandel am 11.03.2018

„Wir gehen in 31:00 min an, okay?“ – Etwas überrumpelt von Sebastian Reinwands Ansage kurz vor dem Start des Bienwald-Halbmarathons, die er mit Blick auf mich und einige der umstehenden und als schnell einzuschätzenden Laufkollegen tätigte, habe ich erstmal instinktiv genickt. 31 glatt? Das war meiner 10er-Bestzeit deutlich näher als dem Durchgangstempo meiner bisherigen Halbmarathon-Bestzeit von 1:07:54 h, aufgestellt vor einem knappen Jahr in Paderborn. Diese heute zu unterbieten, erschien mir vor dem Start kein Ding der Unmöglichkeit. Als Angangszeit erschien mir hier eine mittlere bis hohe 31 bei 10 km zwar eher geeignet, aber den Mutigen gehört ja bekanntlich die Welt und manchmal läuft so ein Rennen ja ohnehin ganz anders als geplant.
So ging es also pünktlich um 10 Uhr auf die brettflache Strecke durch Kandel, Minfeld und den Bienwald, die für schnelle Zeiten ja prädestiniert und bekannt ist. Und Sebastian Reinwand fackelte auch nicht lange und legte gleich von Beginn an ein hohes Tempo vor, das zunächst nur Mitku Seboka, Martin Diebold und ich mitgehen konnten. Die ersten 3 km absolvierten wir wie vorausgesagt im 3:06er-Schnitt, ehe sich die Gruppe schon langsam in der Auflösung befand. Martin musste ein paar Meter abreißen lassen und auch für mich war das Tempo zu hoch. So klaffte nach 5 km zunächst eine Lücke zwischen Sebastian und Mitku sowie zwischen Mitku und mir. Kilometer 10 passierte ich auf der heute ziemlich windstillen Strecke nach 31:23 min. Kurz darauf konnte ich auch das Loch zwischen Mitku und mir, das zwischenzeitlich mal auf etwa 30 Meter angewachsen war, wieder schließen und auch an ihm vorbeiziehen. Sebastian zog dabei sein Tempo voll durch, war aber dank der langen Geraden zumeist noch im Blickfeld. Ich pendelte mich derweil bei km-Schnitten zwischen 3:07 und 3:13 min/km ein. Die Beine wurden zunehmend schwerer, doch konnte ich die Geschwindigkeit noch in einem Bereich halten, der mich auf eine neue Bestzeit hoffen ließ, möglicherweise sogar auf eine Zeit unter 1:07 h. Ein etwas langsamerer 18. Kilometer ließen dann nochmal kurz Zweifel aufkommen, der aber direkt vom finalen Kampfgeist abgelöst wurde. Beim Blick auf die Uhr bei km 20 ließ mich ob der angezeigten 1:03:30 h wieder Hoffnung schöpfen und ich legte nochmal alles in die letzten 1,1 km. Die finalen 300 m werden dabei traditionell auf der – heute etwas glitschigen – Tartanbahn des Bienwald-Stadions absolviert. Ein Blick zur großen Uhr im Zielbereich nach dem Einbiegen auf die Zielgerade verschaffte mir dann eigentlich die Gewissheit, dass es sicher reichen würde. Eigentlich. Denn nach dem Überqueren der im Zielbereich ausgelegten Zeitnahmematte und der Begrüßung durch Moderator Wolfgang Behr ließ ich bereits etwas austrudeln, als ich plötzlich von einem Helfer zum Überqueren der etwa 15 – 20 Meter dahinter ausgelegten zweiten Zeitnahmematte aufgefordert wurde, die wohl für die tatsächliche Zeitmessung zuständig war. Dies tat ich dann nach einem neuerlichen kurzen Antritt auch und konnte aus dem Augenwinkel noch eine 1:06:57 h erkennen. So hieß es erstmal noch noch abzuwarten, was die offizielle Ergebnisliste verlauten würde.
Auf dieser hieß es dann: Brutto 1:07:01 h – Netto: 1:06:59 h. Auf Grund der Tatsache, dass der DLV seit einigen Jahren die Nettozeit bei Bestenlisten zulässt und da es bei direkter Kenntlichmachung der Zielmatte auf jeden Fall auch Brutto für eine Zeit unter 1:07 h gereicht hätte, werde ich ab sofort aber auch diese ganz hohe 1:06 h als Bestzeit führen. Klingt für manchen Nichtläufer vielleicht nach Haarspalterei, manch Gleichgesinnter wird es aber sicherlich verstehen.

[Martin’s Wette] Trainingswoche 5-8

Mittlerweile liegen die ersten 8 Trainingswochen des Jahres hinter mir – und ich bin noch voll dabei ? Nachdem ich die Inhalte der ersten Wochen relativ ausführlich beschrieben hatte, kommt nun quasi ein kompletter Trainingsmonat im Block – so spannend sind die einzelnen Einheiten dann auch nicht ?

Nach der Verdopplung meines Wochenumfangs zum Jahresbeginn lag der Schwerpunkt in diesen ersten beiden Monaten darauf, die ungewohnte Belastung gut zu verkraften, nicht krank zu werden und die Grundlagenausdauer zu verbessern.

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Donnersberglauf Steinbach am 24.02.2018

Streckenabschnitte, die nach Personen benannt sind? Das kennt man eher von der legendären Lauberhorn-Abfahrt in Wengen als vom Laufsport. Doch der LC Donnersberg hat diese Idee für die 26. Auflage seines Laufs am gestrigen Samstag übernommen und so wurde auch mir einmal die Ehre zu Teil, Namenspate für eine Kurve zu stehen. Im Gegensatz zu den im Berner Oberland verewigten Abfahrern musste ich mir dies aber nicht durch ein spektakuläres Verlassen der Streckenbegrenzung verdienen, denn in der Nordpfalz haben meine fünf bisherigen Siege hierzu gereicht.
Von den fünf Personen, die auf der Strecke von Steinbach hoch zum höchsten Pfälzer Berg verewigt wurden – Thomas Greger, Christian Englert, Sabine Rankel und Melanie Noll, war ich heuer der einzige noch aktive Starter. Ich hoffe mal, dass dies kein Zeichen des Veranstalters war, mich langsam zum alten Eisen zu rechnen und der „Jugend“ mal den Vortritt zu lassen?
Wobei gestern mit Tim Könnel ja ohnehin wieder einmal die jüngere und sehr strake vereinsinterne Konkurrenz an der Startlinie stand, um mir das Leben schwer zu machen. Zunächst einmal mussten wir uns aber beide bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen knapp über (am Start) bzw. leicht unter (im Ziel) dem Gefrierpunkt mit dem eisigen Ostwind auseinandersetzen, der uns gerade auf der ersten Streckenhälfte in teilweise heftigen Böen entgegenwehte. Die ersten vier Kilometer bis nach Dannenfels liefen wir dabei Seite an Seite, ehe ich an der ersten steilen Rampe, knapp vor Erreichen „meiner“ Kurve, das Heil in der Flucht suchte und bis km 6 einen kleinen Vorsprung von etwa 50 m herausarbeiten konnte. Da Tim zu keinem Zeitpunkt locker ließ, musste ich bis ins Ziel voll durchziehen und konnte schließlich nach – konservativ gestoppten – 27:20 min meinen sechsten Sieg am Ludwigsturm feiern. Glückwünsch auch an Tim für das wieder einmal spannende Duell, den Drittplatzierten Alexander Barnsteiner und die Frauensiegerin Simone Raatz sowie Aoife Quigly und Anna Clipet, die die Plätze zwei und drei belegten.

Fotos: Hans Pertsch

Jonas Lehmann zum 6.

Wer den Donnersberglauf kennt, der weiß, dass es hier oft frostig werden kann. Nicht grade verwunderlich eigentlich Ende Februar, doch was die Läufer in diesem Jahr erwartete, war eine besondere Herausforderung. Das Streckenprofil bietet sozusagen ein Rennen im Rennen, denn die richtige Herausforderung findet man als ambitionierter Bergläufer erst ab km 4, wenn man in Dannenfels nach links in die erste wirklich steile Rampe abbiegt. Ab dort sind es auf 3km fast 300 Hm, sodass man sich fast ein bisschen wie im alpinen Gelände fühlt, doch dieses Jahr war alles anders. Sibirische Kaltluft wehte ab dem ersten Kilometer stramm von vorne auf das Feld zu und ließ die 4 Grad in Steinbach doch als deutlich kälter erscheinen. Kein Wunder also, dass die meisten Läufer doch etwas wärmer angezogen waren als sonst üblich.

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