Lange Laufnacht 2018 in Karlsruhe

Wenn ich so darüber nachdenke, hätte es eigentlich nicht besser laufen können. Bestzeit unterboten, das kommt ja nicht zu häufig vor, und dann noch gleich um 15 sec über 5000m. 14:39,75 min stehen jetzt zu Buche, das ist gleichzeitig neuer Vereinsrekord, aber mal langsam, was war da passiert?

Die LG Region Karlsruhe lädt seit 3 Jahren zu ihrer Langen Laufnacht ein, ein internationales Event mit extraklasse Besetzung, schon auf der Website kann man lesen: dein Weg zu WM-, EM- oder DM-Norm. Und so versammelt sich hier mittlerweile alles, was in Deutschland laufmäßig Rang und Namen hat. In jedem Lauf gibt es einen eigenen Pacemaker, damit es einem leichter fällt das anvisierte Tempo auch punktgenau zu treffen und ich kann sagen, dass ich wirklich Glück hatte, denn mein Lauf wurde auf 14:40 angelaufen, eigentlich genau die Zeit, die vom Training her möglich sein müsste. In dem Feld von 40 Läufern geht es am Anfang ziemlich zur Sache, doch glücklicherweise erwische ich sofort den Windschatten von Sebastian Reinwand, der das Tempo vorgibt. Mit einer Gruppe von 4 Läufern setzen wir uns nach 1000m vom Feld ab und wechseln uns in der Führungsarbeit ab. 8:48 bei 3000m, das passt genau in den Plan, auf der Gegengerade läuft man durch ein Zelt mit DJ, die Stimmung ist einfach klasse und so merkt man eigentlich gar nicht, wie erschöpft man schon sein müsste.

Blick auf die Uhr: ist das Ziel noch in Reichweite?

Vor mir geht plötzlich die Post ab, zwei Läufer ziehen einige Meter davon. Da muss ich mit, aber leicht fällt mir die Verschärfung nicht. Sebastian Reinwand dreht sich um, fragt ob er mich noch heran laufen soll, bevor er aussteigt. Ich nicke und der Schritt wird deutlich intensiver, 400m später bin ich wieder auf Tuchfühlung und kann mit einem Läufer aus Heilbronn die Lücke bis zur 4000m Marke schließen. Ich gucke auf die Zeitanzeige: mit 2:55 kann ich meine Zielzeit schaffen. Vor der letzten Runde sind wir noch zu viert zusammen, dann ziehen die anderen ihren Schlussspurt an, ich kann nicht mehr folgen und lasse eine kleine Lücke reißen. Doch die Zeit aufgeben will ich nicht und gebe im Rahmen meiner muskulär beanspruchten Möglichkeiten alles. Unter dem Jubel von etwa 400 Zuschauern laufe ich ins Ziel und es hat gerade so gereicht: 14:39,75 min.

Da hat sich die Quälerei doch voll gelohnt!

Damit bin ich vollauf zufrieden, stehen doch in drei Wochen schon die RLP-Meisterschaften auf selber Distanz an. Bleibt also nur noch die nächsten Wochen weiter so gut zu trainieren, dann kann auch dort wahrscheinlich nichts schiefgehen ?


Schreibe einen Kommentar