Wie im letzten Beitrag versprochen möchte ich heute auf das Thema „Prognose einer angemessenen Zielzeit“ angesichts des morgen bei mir auf dem Programm stehenden Halbmarathons in Kaiserslautern eingehen. Man kann natürlich jeden Wettkampf ganz frei von jeder Zeitvorgabe angehen und während des Rennens einfach schauen, wie es läuft. Das funktioniert an sich, doch wird man auf diese Weise wahrscheinlich nicht die bestmögliche Zeit erzielen. Das liegt in der Annahme begründet, dass man für ein optimales Ergebnis während des gesamten Wettkampfs möglichst mit der gleichen Leistung unterwegs sein sollte – dies ist nur eine Annahme, doch sprechen viele Faktoren dafür und wir werden uns das in einem anderen Beitrag noch einmal genauer anschauen. Dabei stellt sich natürlich die Frage, was gleiche Leistung bei einem Läufer bedeutet, denn dazu müssten wir wie beispielsweise Radfahrer auf einen Leistungsmessgerät zurückgreifen und unsere aktuelle Leistung beim Laufen ablesen können. Neben wir einmal für den Moment an wir hätten ein solches Gerät, dann könnten wir versuchen unsere Leistung während des Wettkampfs möglichst konstant zu halten. Aber dann stellt sich die folgende wichtige Frage: Wie hoch sollte denn diese konstante Leistung sein? Wählen wir sie zu hoch, so werden wir nicht die volle Dauer des Wettkampfs auf diesem Niveau durchhalten (das kennt jeder, der schon mal bei einem Wettkampf die ersten Kilometer voller Adrenalin zu schnell angegangen ist ?). Starten wir mit zu niedriger Leistung, dann werden wir irgendwann merken, dass noch etwas drauflegen können. Das werden wir vermutlich auch tun, doch die Ungleichmäßigkeit der Leistung über das ganze Event bedeutet, dass wir bei einer geschickteren Einteilung hätten schneller im Ziel sein können.
In der jüngeren Vergangenheit gibt es sehr interessante Entwicklungen auf dem Gebiet der Leistungsmessung für Läufer, auf die ich am Ende des Beitrags kurz zu sprechen komme, doch zunächst wollen wir uns mal einer klassischen Methode zur Leistungsprognose zuwenden.