Abendsportfest Wiesbaden

Als erste Formüberprüfung für die anstehende Herbstsaison hatte ich mir das Abendsportfest in Wiesbaden ausgesucht. Angeboten wird hier ein buntes Potpourri an Laufdisziplinen von 100-5000m und ein Weitsprungwettbewerb – interessante Info hierzu am Rande, in diesem Jahr war mit Alexandra Wester eine EM-Teilnehmerin, die sich mit sehr guten 6,59m den Sieg sicherte, am Start, es war schon sehr beeindruckend diese sportliche Höchstleistung mit anzusehen.

Im Helmut-Schön-Sportpark, dem ehemaligen Stadion des SV Wehen Wiesbaden, mit 11000 Zuschauer Fassungsvermögen doch eine ziemlich große Anlage, hatten sich am Abend einige Sportler eingefunden, jedes Rennen war dicht besetzt und so tummelten sich bis zu 20 Läufer in einem Zeitlauf auf der Bahn. Doch mit den Zeitambitionen, war das an diesem Abend so eine Sache, denn bei 32 Grad Außentemperatur schien die Bahn unter den Füßen förmlich zu kochen. Für den 5000m Lauf, der zum Glück noch als letzter Wettbewerb um kurz vor 20:00 Uhr ausgetragen wurde, hatten stattliche 49 Teilnehmer gemeldet, im Voraus hatte ich mir eine Zeit von 15:00-15:15 angesichts der äußeren Bedingungen vorgestellt, doch aufgrund der starken Konkurrenz sollte das ganze ein bisschen anders losgehen als erwartet.

Während ich von Anfang weg das Tempo bestimmte, zogen nach 600m Selama Tesfamariam Estopia (TV Alzey) und Kilian Schreiner (ASC Breidenbach) an mir vorbei und forcierten das Tempo ordentlich. 2:55 min für den ersten Kilometer, das war schon ziemlich flott und ich entschied mich die Hatz nicht mitzugehen, stattdessen versuchte ich, mich auf konstanten 3 min Kilometern einzupendeln. Bei 2 km sehe ich mich deutlich im Hintertreffen und habe mit 5:55 min bereits etwa 30m Rückstand auf die beiden Führenden, mittlerweile befürchte ich, dass das heute eine harte Nummer werden könnte und ich reiße mich zusammen. Beim nächsten Durchlauf auf der Gegengeraden ruft mit Coach HP zu „so gut sehen sie nicht mehr aus, behalt sie im Auge“. Fast wie prophezeit lässt Kilian kurz darauf ein Loch reißen und ich ziehe mich innerhalb einer Runde heran, Selama ist weiter mit gleichem Abstand vorne, doch ich merke das er fightet. Noch 2000m – mit 8:56 gehe ich durch und so langsam keimt in mir die Hoffnung, dass das vielleicht doch noch reichen könnte, denn Selama lässt nach. Ich halte mein Tempo und komme sukzessive näher, bei 4000m in 11:58 min sind wir gleich auf. Ich wittere die Chance eine Zeit unter 15 min hinzubiegen und erhöhe das Tempo. Selama hängt mittlerweile in meinem Windschatten und ich wundere mich immer mehr, dass er noch mithalten kann, obwohl ich das Tempo steigere. 600m vor Schluss setze ich eine weitere Attacke und kann 5 sec zwischen mich und meinen Trainingskollegen legen, jetzt heißt es durchziehen. Auf der Zielgerade gebe ich nochmal alles und komme mit 14:57,71 min als Erster über die Linie. Auch für Selama reicht es erfreulicherweise noch für eine Zeit unter 15, denn er läuft 14:59,80. Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meiner Zeit, denn sie zeigt, dass das erwartete Leistungsniveau vorhanden ist und ich freue mich bereits auf den nächsten Start bei der Falkenstein Challenge am Samstag, wo es jeweils mit dem Rad und zu Fuß die steilste für den Verkehr zugelassene Straße Deutschlands hinaufgeht.

Zum Schluss noch ein paar Eindrücke vom Lauf (Fotos: Matthias Schlenska):

 

Ergebnisliste des Laufs


Schreibe einen Kommentar