Dass Darmstadt der größte und schnellste Crosslauf im Wettkampfkalender ist, steht schon seit längerem außer Frage, doch was der Organisator Wilfried Raatz in diesem Jahr auf die Beine stellte, übertraf alle Vorstellungen. Mit der EM Qualifikation für Deutschland und die Schweiz sowie den Deutschen Hochschulmeisterschaften hatte er 3 Topveranstaltungen auf diesen Lauf vereint. Es ist klar, dass sich das Feld entsprechend stark präsentierte. Auf der gegen dem Vorjahr etwa um 500m verlängerten Strecke tummelten sich 150 Starter und es wurde das erwartete Hacken und Stechen nachdem der Schuss ertönte. Den besten Eindruck vermittelt das folgende Video:
Mit höllisch schnellem ersten Kilometer um 2:50 fand ich mich dennoch rund auf Platz 40 wieder, sodass ich ab der 2. Runde die Aufhohljagd starten konnte. Vorne hatte sich schnell eine 10-köpfige Spitzengruppe um den somalischen Sieger Ilyas Osman abgesetzt, die sich um die Cross-EM Plätze streiteten. Der Sieger legte die 9500m in super schnellen 28:13 min zurück. Hinter dieser Gruppe lag das Feld versprengt, sodass man meist einen Vordermann hatte, an dem man sich ein wenig orientieren konnte. Ich versuchte mich an einem gleichmäßigen Tempo um 3:10/km, was mich bereits in der zweiten Runde einige Plätze nach vorne spülte. Schnell hatte ich rund 10 Läufer überholt, die sich sichtlich übernommen hatten. Doch nun gähnende Leere vor mir und ein 15 Sekunden Loch zu den nächsten Läufern. Hinter mir dagegen die ganze Gruppe wie an einer Perlenschnur aufgezogen. Glücklicherweise sprang mir in dieser Phase Maximilian Zeus zur Seite und wir konnten uns in wechselnder Führungsarbeit von der Gruppe losreißen. Die vor uns liegende Gruppe sammelten wir noch komplett ein. Auf der letzten Runde wurde es dann richtig hart und es galt noch einmal ordentlich zu beißen, da der Acker am Darmstädter Sportgelände schon gänzlich umgepflügt und das Geläuf entsprechend tief war. Ich lieferte mir noch einen harten Schlusspurt mit einem Läufer der LG farbtex Nordschwarzwald auf den letzten Metern, der meinte, sich nach dauerhaftem Windschattenlaufen in der letzten Kurve rustikal vorbeischieben zu müssen, und musste ihn schließlich passieren lassen. Am Ende stand ein 23. Platz und 13. AK Platz für mich zu Buche. Damit bin ich durchaus zufrieden, auch aufgrund der positiven Bilanz am Ende des Rennens, sodass ich auf gute Resultate bei weiteren Crossläufen hoffen kann.